Nach wochenlangen Spekulationen und Dementis hat die Evangelische Kirche in Deutschland nun bekannt gegeben, selbst aktiv in die Seenotrettung einsteigen zu wollen. Zu diesem Zwecke werde ein neuer Verein gegründet, der ein geeignetes Schiff kaufen soll. Das Schiff werde "von einer zivilen, erfahrenen Seenotrettungsorganisation betrieben", heißt es auf der Webseite der Kirchenorgansation:
Die EKD wird in einem breiten gesellschaftlichen Bündnis ein zusätzliches Schiff zur Rettung von Ertrinkenden ins Mittelmeer senden. Der Rat der EKD hat auf seiner jüngsten Sitzung beschlossen, einen Verein zu gründen, in dem Kirchen, Institutionen und Engagierte gemeinsam schnellstmöglich ein weiteres Schiff in den Rettungseinsatz bringen wollen.
Schiffseigner soll aber nicht die EKD, sondern der zu diesem Zwecke zu gründende Verein sein. Insofern tritt nicht die EKD selbst sondern der Verein als Käufer auf, gleichzeitig wirbt aber die EKD um Spenden für das Vorhaben. Der Kaufpreis für das Schiff wird als "niedriger siebenstelliger Betrag" angegeben:
Der Betrag für den Kauf des Schiffes soll vor allem über Spenden finanziert werden. Kirchensteuern werden von der EKD nur in den Aufbau des Bündnisses, nicht aber unmittelbar in das Schiff gehen.
Was mit dem "Aufbau des Bündnisses" gemeint ist, bleibt leider unklar. Man halte allerdings bereits gemeinsam mit Seenotrettern Ausschau nach einem geeigneten Schiff unter deutscher Flagge, heißt es.
Die EKD hat in den letzten Wochen zahlreiche Organisationen angesprochen – und von Dutzenden unmittelbar Signale der Unterstützung und des Interesses erhalten! Es waren große und kleine Einrichtungen dabei! Sportvereine, Hilfsorganisationen, Unternehmen, ebenso wie Kirchengemeinden, Schulen, Theater, Netzwerke und Initiativen von ehrenamtlich Engagierten. Dazu hat die EKD mehrere Tausend unterstützende Emails erhalten. Dieser enorme Zuspruch hat den Rat der EKD bestärkt, dass sich das geplante Bündnis für ein zusätzliches Rettungsschiff realisieren lässt.
Unterdessen hat sich auch der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm zu Wort gemeldet. Seiner Meinung nach müsse die Kriminalisierung von Seenotrettern ein Ende haben.
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