Norwegen warnt vor Gefahr rechter Terrorangriffe im kommenden Jahr

Der norwegische Inlandsgeheimdienst warnt vor rechtsradikalen Terrorangriffen im kommenden Jahr. Die Einschätzung beruht auf Äußerungen Rechtsextremer in Norwegen nach Anschlägen in den USA und Neuseeland sowie dem gescheiterten Anschlag von Oslo.

Ein rechtsradikaler Anschlag in einer Osloer Moschee misslang. Als ein Mann namens Philip Manshaus im August mit Gewehren bewaffnet in die Al-Noor-Moschee der norwegischen Hauptstadt stürmte, wurde er überwältigt. Eine Person wurde durch Schüsse leicht verletzt. Der Täter soll durch den Anschlag in Neuseeland, bei dem ein Mann 51 Moscheebesucher in zwei Moscheen tötete, inspiriert worden sein, ein Blutbad in Oslo anzurichten.

Über einen möglichen Anschlag sei die Polizei informiert gewesen. Die Hinweise waren jedoch so vage, dass Manshaus nicht habe ausfindig gemacht werden können. 

Der norwegische Inlandsgeheimdienst PST hält es für möglich, dass "norwegische Rechtsextremisten im kommenden Jahr versuchen werden, Terroranschläge zu verüben". Besonders im Visier der Attentäter seien Treffpunkte von Muslimen, nicht westlichen Migranten, Menschen jüdischen Glaubens sowie Homosexuelle. All diese seien "symbolische Ziele" für die Rechtsradikalen.

Zu den rechtsradikalen Gruppen in Norwegen zählen die "Nordic Resistance Movement" und "Soldiers of Odin". Die Mitglieder sind zwischen 20 und 50 Jahren alt. Die jüngere Generation fühlt sich, so Nachforschungen der Universität Oslo, von den Gruppierungen weniger angesprochen. Es ist jedoch festzustellen, dass in der norwegischen Politik in den letzten 15 Jahren salonfähig wurde, vor einer vermeintlichen Islamisierung des skandinavischen Landes zu warnen.