Fast 2.000 Kilometer der Nord-Stream-2-Pipeline wurden inzwischen auf dem Grund der Ostsee verlegt. Durch die Röhre soll ab Ende kommenden Jahres Erdgas aus Russland in die Europäische Union transportiert werden.
Der Bau der Gasleitung Nord Stream 2 geht weiter. Bisher wurden 1.882 Kilometer Rohre entlang des Bodens der Ostsee verlegt – über 76 Prozent der Gesamtlänge von Nord Stream 2", gab Gazprom in einer Erklärung bekannt.
Der russische Energiekonzern leitet das Projekt in Partnerschaft mit europäischen Energieunternehmen. Es umfasst den Bau von zwei Pipelines mit einer Gesamtkapazität von 55 Milliarden Kubikmetern Gas pro Jahr, die von der russischen Küste bis nach Deutschland führen, von wo aus das Gas weiter zu anderen europäischen Kunden geleitet werden soll.
Die Pipeline-Trasse wurde bisher durch die Hoheitsgewässer Russlands, Finnlands, Schwedens und Deutschlands verlegt. Nur noch ein weiterer Abschnitt der Pipeline steht noch aus. Dieser soll durch dänische Hoheitsgewässer führen und wurde noch nicht offiziell genehmigt.
Gazprom hat im April 2017 bei den dänischen Behörden Anträge auf die Genehmigung für den Bau von 147 bis 175 Kilometer Rohrleitungen in den dänischen Ostseegebieten gestellt. Das Land verzögert jedoch die Erteilung der Genehmigung.
Dänemark sitzt quasi zwischen den Stühlen: Auf der einen Seite ist Deutschland, das die Pipeline längst genehmigt hat, auf der anderen Seite die Vereinigten Staaten, die offen gegen das Projekt agieren und daran beteiligten Firmen mit Sanktionen drohen.
Washington moniert, die Pipeline werde die europäische Abhängigkeit von russischem Gas vertiefen. In erster Linie dürfte es den USA jedoch vor allem um die eigenen wirtschaftlichen Interessen gehen. In Washingtons Plänen nimmt Europa eine wichtige Rolle als Abnehmer für das eigene Flüssiggas ein.
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Projekt- Verantwortliche rechnen mit pünktlicher Inbetriebnahme
Die Verzögerung Dänemarks bei der Genehmigung der Pipeline gilt als eines der Haupthindernisse für den planmäßigen Abschluss des Projekts. Laut Gazprom wäre die alternative Trasse, die dänische Gewässer umgeht, nur 34 Kilometer länger als die ursprünglich geplante Variante. Das Unternehmen schätzt, dass der Bau der alternativen Route in nur sieben zusätzlichen Tagen erfolgen könnte.
Rainer Seele, Vorstandsvorsitzender des österreichischen Energieunternehmens OMV, das zu den Investoren von Nord Stream 2 gehört, sagte vergangene Woche, dass die Arbeiten an der Pipeline voraussichtlich pünktlich abgeschlossen werden.
"Das Unternehmen Nord Stream 2 hat uns klar mitgeteilt, dass es sich an den Zeitplan und das Budget hält, und wir haben heute keinen Grund, den Plan in irgendeiner Weise zu überarbeiten", sagte er auf die Frage, ob die Inbetriebnahme der Pipeline Ende 2020 realistisch sei.
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