In der traditionellen jährlichen Rede des Staatsoberhauptes auf der Botschafterkonferenz in Paris bekräftigte Emmanuel Macron am 27. August, dass Europa unabhängiger von den beiden Hegemonialmächten China und den Vereinigten Staaten werden müsse.
Laut Macron würden wir gerade Zeugen, des "Endes der westlichen Hegemonie" über die Welt. Es sei deswegen notwendig, eine "neue europäische Zivilisation aufzubauen." Dies sei der Tatsache geschuldet, dass Europa drohe, zwischen den zwei großen Polen USA und China zu verschwinden.
"Wir wissen, dass Zivilisationen verschwinden [...] Europa wird verschwinden. Und die Welt wird um zwei große Pole herum strukturiert sein: die Vereinigten Staaten von Amerika und China, und wir werden die Wahl zwischen Dominanzen haben", so Macron in seiner Rede.
Europa müsse seinen Anteil in der neuen Welt haben, um nicht von den Landkarten zu verschwinden. Unter anderem müsse Europa deswegen auch seine Beziehungen zu Russland überdenken. "Ich denke, dass die Berufung Russlands nicht darin besteht, Chinas Juniorpartner zu sein. Wir müssen also auch durch diesen Dialog wissen, welche Bedingungen wir stellen können. Irgendwann ist es an uns, Russland eine strategische Option anzubieten", erklärte Macron.
Der französische Präsident geht in seiner Rede davon aus, dass Mächte wie die Vereinigten Staaten oder China die Unilateralismuskarte spielen würden, die sich Europa nicht leisten könne:
"Die anderen können eine nicht-multilaterale, unilaterale oder bilaterale Strategie haben, wir können es nicht".
Europa müsse seine wirtschaftliche und militärische Souveränität stärken. Dabei soll die französische Diplomatie laut Macron eine zentrale Rolle spielen.