Ich bitte Sie, auf die andere Seite einzuwirken, damit die Ermordung unserer Menschen beendet wird", habe er Putin gesagt, teilte Selenskij am Mittwoch gegenüber Journalisten mit.
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Das Telefonat dauerte nach Angaben Selenskijs "sehr lange". Es war erst das zweite Mal, dass beide Staatschefs direkt miteinander sprachen. Putin betonte einer Mitteilung des Kreml zufolge, dass die ukrainischen Truppen das Feuer einstellen müssten. Der Friedensplan müsse konsequent eingehalten werden, hieß es. Ein "konstruktiver Dialog" zwischen den Konfliktparteien sei notwendig.
Die Regierungssoldaten waren am Vortag bei Kämpfen im Gebiet Donezk getötet worden. Bei einem weiteren Telefonat mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron habe dieser Selenskij zugesichert, sich für einen weiteren Gipfel im sogenannten Normandie-Format einzusetzen. Macron wolle sich mit Putin und Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einem Treffen Mitte August über ein Vierertreffen abstimmen, hieß es aus Kiew und Paris.
Ich möchte, dass das ungeachtet aller vorherigen diplomatischen Vereinbarungen stattfindet, damit wir auf menschliche Art miteinander umgehen und begreifen, dass das sehr wichtig ist", erklärte der ukrainische Präsident.
Die Bundesregierung zeigte sich besorgt über die Gewalt in der Ostukraine:
Wir hoffen jetzt, dass es uns gelingt, das einzudämmen, die Situation friedlich zu halten und in Gespräche einzusteigen", so die Sprecherin des Auswärtigen Amtes, Maria Adebahr.
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Selenskij regiert die ehemalige Sowjetrepublik seit Mai. Eines seiner wichtigsten Wahlversprechen im Präsidentschafts-Wahlkampf war die Beendigung des blutigen Konflikts in der Ostukraine. UN-Schätzungen zufolge sind in dem Konflikt seit 2014 rund 13.000 Menschen getötet worden.
(rt deutsch/dpa)