Ukrainischer Premier: Zugverbindung mit Russland kann unmöglich unterbrochen werden

Der ukrainische Premierminister räumte in einer Rede ein, sein Land könne die Bahnverbindung mit der Russischen Föderation nicht einstellen. Damit widersprach er seinem Infrastrukturminister, der ebendies wegen Transitverpflichtungen gegenüber der EU angekündigt hatte.

Die Ukraine kann ihren Eisenbahnverkehr mit Russland trotz Transitverpflichtungen gegenüber der Europäischen Union nicht vollständig unterbrechen. Das bestätigte der ukrainische Premierminister Wladimir Groisman am Samstag. Er sagte:

Wir können den Verkehr zwischen der Ukraine und Russland, auch den Eisenbahnverkehr, nicht einfach sofort unterbrechen, wenn Transitgüter in die Europäische Union transportiert werden, nur weil wir internationale Verpflichtungen gegenüber der EU eingegangen sind, einschließlich des Assoziierungsabkommens.

Groisman bezeichnete das Thema des Verkehrs nach und aus Russland als "sensibel". Allerdings fügte er hinzu, dass Flüge nach Russland nicht wieder aufgenommen werden sollten, da Moskau "ein Gegner" sei.

Der ukrainische Infrastrukturminister Wladimir Omeljan sagte noch Anfang August 2018, das Land plane, den Zugverkehr aus und nach Russland einzustellen. Später verkündete er, dass das Infrastrukturministerium vorhabe, den Personenbahnverkehr aus Russland einzustellen, während der Güterverkehr auf der Schiene nicht beeinträchtigt werden sollte.

Im Jahr 2018 hat die ukrainische Eisenbahngesellschaft die Direktzugverbindungen zwischen Iwano-Frankowsk, Tschernowzy, Krementschug und Tschernigow und russischen Städten eingestellt. Die Zugverbindung zwischen Kiew und Moskau erzielte die höchsten Umsätze für das staatliche ukrainischen Eisenbahnunternehmen.

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