"Wenn ich sterbe, sterbe ich" – Gelbwesten-Aktivist will in Hungerstreik treten

Der bekannte Gelbwesten-Aktivist Jérôme Rodrigues gab über seinen Twitter-Account bekannt, dass in einen unbegrenzten Hungerstreik treten werde. Er verlangt Akteneinsicht zur Untersuchung der Umstände, die zu seiner Augenverletzung geführt haben.

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Obwohl die französische Justiz das Innenministerium und die Präfektur angewiesen hatte, die Untersuchungsakte zum Vorfall am 26. Januar dieses Jahres an Rodrigues und seinen Anwalt weiterzuleiten, ist offenbar nichts dergleichen geschehen.

Der Gelbwesten-Aktivist hatte an jenem Tag durch ein Geschoss der Polizei eine schwere Augenverletzung davongetragen. Die Untersuchung soll die Umstände des Vorfalls klären. Rodrigues kündigte über seinen Twitter-Account nun an, ab diesem Freitag in einen unbegrenzten Hungerstreik vor dem Innenministerium zu treten.

"Eine Gerichtsentscheidung ist ergangen, der französische Staat ist verpflichtet, mir die Untersuchungsakte [ich habe bisher nichts erhalten] zur Verfügung zu stellen", so Rodrigues.

Im Juni dieses Jahres hatte das Pariser Verwaltungsgericht den Innenminister und den Präfekten angewiesen, ihm "unverzüglich" die Unterlagen zu der Untersuchung weiterzuleiten. Rodrigues und sein Rechtsanwalt Arié Alimi hatten sich in den letzten Tagen auf den Sozialen Medien darüber beklagt, dass dies nicht geschehen sei.

Laut Rodrigues respektiert der französische Staat seine eigenen Gesetze nicht mehr. "Wenn ich sterben muss, werde ich sterben", ergänzte er im Hinblick auf seinen geplanten Hungerstreik. Sein Anwalt erklärte gegenüber RT France, dass sich der Staat "in die Illegalität begeben" habe. So etwas habe er "in seiner Karriere noch nie erlebt".

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