Vertreter nationalistischer Organisationen, die gegen den Kongress der lokalen Behörden in Charkow aufmarschiert waren, haben das Denkmal von Marschall Georgi Schukow zerstört. Maxim Schorin, der Chef des Ostflügels der Partei des Nationalen Corps, kommentierte dies gegenüber dem TV-Sender 112 Ukraine mit den folgenden Worten:
Weder Schukow noch ein anderer pro-russischer Politiker hat einen Platz in der Ukraine.
Das zerstörte Schukow-Denkmal befand sich in der Nähe des Charkowschen Sportpalastes, wo der Kongress der Partei "Vertraue Taten" stattfand. An der Veranstaltung nahmen der Bürgermeister von Charkow Gennadi Kernes und der Bürgermeister von Odessa Gennadi Truchanow teil.
Mehrere hundert Menschen mit nationalen und nationalistischen Flaggen versammelten sich in der Nähe des Sportkomplexes. Um in das Gebäude zu gelangen, mussten die Teilnehmer des Kongresses einen von den Nationalisten organisierten Streikposten passieren.
Laut Schorin entspreche die Entfernung der Büste der Dekommunisierungsstrategie der Ukraine. Er erklärte:
Die Büste von Schukow wurde vom Bürgermeister von Charkow persönlich entgegen dem Gesetz über die Dekommunisierung geschützt. Er tat alles, was er konnte. Die Dokumente für den Abriss wurden verborgen, gingen verloren. Er [Schukow] wurde ständig bewacht.
Während der Zerstörungsaktion waren auch Vertreter der Strafverfolgungsbehörden anwesend. Sie standen neben den Streikposten und griffen in die Situation nicht ein.
Der Bürgermeister von Charkow versprach, das zerstörte Denkmal mit Hilfe von Spenden zu rekonstruieren.
Reaktionen in Russland
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa bezeichnete den Abriss des Denkmals als eine "ernsthafte Herausforderung" für die neue ukrainische Regierung.
Die Gesellschaftliche Kammer der Russischen Föderation hat die neuen ukrainischen Behörden aufgefordert, die Vandalen zu bestrafen.
Ramsan Kadyrow, das Oberhaupt Tschetscheniens, glaubt, dass die Radikalnationalisten sich damit keinen Ruhm gemacht, sondern sich nur mit Scham befleckt haben.
Mehr zum Thema - Keine Nazis in der Ukraine? Rosa-Luxemburg-Stiftung rüttelt an Mythos