Bürgermeister Londons vergleicht Trump mit "faschistischem Diktator"

Während die Vorbereitungen für den Besuch des US-Präsidenten Donald Trump in London im Gange sind, zog der Bürgermeister der britischen Hauptstadt einen drastischen Vergleich. Für Sadiq Khan ist Trump ein "faschistischer Diktator" und eine weltweite Bedrohung.

Von der britischen Premierministerin Theresa May forderte der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan eine klare Haltung gegen die Politik des US-Präsidenten Donald Trump. Sadiq Khan schrieb in einem im Guardian veröffentlichten Meinungsbeitrag: 

Donald Trump ist nur eines der gravierendsten Beispiele für eine wachsende globale Bedrohung. Die extreme Rechte ist weltweit auf dem Vormarsch und bedroht unsere hart erkämpften Rechte und Freiheiten und die Werte, die unserer liberalen, demokratischen Gesellschaften seit mehr als siebzig Jahren ausmachen. 

Es sei "unbritisch", so Khan, für Trump den roten Teppich auszurollen: 

Nein, dies sind nicht die Handlungen europäischer Diktatoren der 1930er und 1940er (Jahre). (...) Dies sind die Handlungen eines Anführers unseres engsten Verbündeten, dem Präsidenten der Vereinigten Staaten. 

Während seines dreitägigen Besuchs wird Trump auf Queen Elisabeth II. und Theresa May treffen. Theresa May hatte angesichts der Tatsache, dass sie im britischen Unterhaus mehrmalig mit dem Versuch gescheitert war, eine Mehrheit für das mit Brüssel verhandelte Brexit-Abkommen zu erzielen, ihren Rücktritt als Parteiführerin erklärt. Trump hatte die britische Premierministerin für ihre Brexit-Politik kritisiert.

Vor seinem Besuch gab Trump der britischen The Sun ein Interview, in dem er sich für Boris Johnson als Mays Nachfolger aussprach: 

Ich denke, Boris würde einen sehr guten Job machen. Ich glaube, er würde ausgezeichnet sein. 

In einem weiteren Interview mit der Sunday Times empfahl er für den Notfall einen "No-Deal-Brexit", ein Ausscheiden aus der Europäischen Union ohne eine Einigung mit Brüssel. 

Als Beispiele der gefährlichen Politik des US-Präsidenten nannte Khan die Äußerungen Trumps im Zuge der Charlottesville-Proteste 2017 in den USA, die Einführung einer Zuwanderungspolitik, in der Kinder von ihren Eltern getrennt werden, die Weigerung, Vergewaltigung als Kriegswaffe einzustufen, die Mexiko-Mauer, das Einreiseverbot für Muslime in die USA. All dies seien Beispiele eines gefährlichen internationalen Trends. Nur zwei Tage nach Trumps Abreise wird May die Führung ihrer Partei abgeben.