In Krankenstation verlegt: Julian Assange zu krank für Anhörung

Julian Assange ist offenbar schwer krank. Er wurde auf die Krankenstation des Belmarsh-Gefängnisses verlegt. Eine für heute vorgesehene Anhörung musste verschoben werden. Sein Anwalt erklärte, dass es nicht möglich sei, sich normal mit Assange zu unterhalten.

Der WikiLeaks-Gründer Julian Assange ist zu krank, um über Video an einer für heute angesetzten Anhörung über das Auslieferungsgesuch der USA teilzunehmen. Das erklärte nach einem Bericht von Reuters Assanges Anwältin Gareth Peirce am Donnerstag. Demnach sagte Peirce:

Es geht ihm überhaupt nicht gut.

Richterin Emma Arbuthnot äußerte sich ähnlich. Assanges schwedischer Anwalt Per Samuelson sagte Reportern nach einem Besuch im Gefängnis:

Assanges Gesundheitszustand am Freitag war so, dass es nicht möglich war, mit ihm ein normales Gespräch zu führen.

Die USA haben die Auslieferung von Assange beantragt. Ihm droht wegen angeblicher Spionage eine Haftstrafe von bis zu 175 Jahren. Seit er ihm April von britischen Polizisten aus der ecuadorianischen Botschaft geschleift wurde, sitzt er in London in Haft.

WikiLeaks wandte sich bereits am Mittwoch mit einer Erklärung an die Öffentlichkeit. Darin heißt es:

WikiLeaks hat große Sorgen um den Gesundheitszustand unseres Verlegers Julian Assange, der in die Krankenabteilung der Justizanstalt Belmarsh verlegt wurde. Assanges Gesundheit hatte sich bereits nach sieben Jahren in der ecuadorianischen Botschaft unter Bedingungen, die mit den grundlegenden Menschenrechten unvereinbar waren, deutlich verschlechtert … 

Während der sieben Wochen in Belmarsh hat sich seine Gesundheit weiter verschlechtert, und er hat dramatisch an Gewicht verloren. Die Entscheidung der Gefängnisbehörden, ihn in die Gesundheitsstation zu verlegen, spricht für sich.

Die Anhörung Assanges ist nun für den 12. Juni angesetzt.

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