Norwegische Gesundheitsministerin zeigt Verständnis für die Laster der Menschen

Die norwegische Gesundheitsministerin Sylvi Listhaug will den Bürgern ihres Landes nicht den Genuss verderben. Sie sollten weiterhin so viel rauchen, trinken und rotes Fleisch essen, wie sie wollen. Junge Leute sollten hingegen vom Rauchen abgehalten werden.

Sylvi Listhaug wurde erst vor kurzem zur norwegischen Gesundheitsministerin ernannt und sorgt seither für Kontroversen. Statt den moralischen Zeigefinger zu heben, wolle sie in ihrem Job informieren, so Listhaug.

Dem norwegischen Sender NRK sagte sie: 

Ich glaube, Leuten sollte erlaubt sein zu rauchen, zu trinken und so viel rotes Fleisch zu essen, wie sie wollen. Die Behörden könnten informieren, aber ich glaube, die Leute wissen schon ganz gut, was gesund ist und was nicht."

Bei Geburt kann sich ein Norweger einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 81 Jahren erfreuen. Frauen werden sogar durchschnittlich bis zu 84 Jahre alt. Die häufigste Todesursache sind Herzprobleme, gefolgt von Demenz und Schlaganfällen. 

Mitgefühl hat Listhaug mit den Rauchern. Diesen würde oft das Gefühl gegeben, sie müssten sich verstecken. Auch wenn es gesundheitlich schädlich sei, könne jeder Erwachsene selbst entscheiden, so die Ministerin. Junge Leute hingegen sollten durch neue Kampagnen der Regierung vom Rauchen abgehalten werden. Von einer Ausweitung der Rauchverbotszonen hält sie nichts. Ein weiteres Thema, welchem sie sich widmen wolle, sei ist die Vereinsamung alter Menschen, da diese zu gesundheitlichen Problemen führen könne.