Weißrussland hat die Ausfuhr von leichten Ölprodukten in die Ukraine, nach Polen und in die baltischen Staaten vorübergehend ausgesetzt. Minsk rechtfertigt das mit minderwertigen Öllieferungen aus Russland an weißrussische Ölraffinerien. Das erklärte der stellvertretende Generaldirektor der Weißrussischen Ölgesellschaft (BNK) Sergei Grib am Dienstag. Er sagte:
Im Moment werden vertragliche Verpflichtungen ausgesetzt, bis das Problem mit dem russischen Öl gelöst ist. […] Die Lieferungen von leichten Ölprodukten - Benzin und Dieselkraftstoff - an die Ukraine, Polen und die baltischen Länder wurden ausgesetzt. […] Der Rückgang der Exporte erfolgt, um den unseren Inlandsmarkt zu sichern.
Gleichzeitig stellte er klar, dass die so genannten Schwerölprodukte, die nicht auf den Märkten der Nachbarländer vertrieben werden, über die Ostseehäfen an die Länder des so genannten Weiten Bogens (Asien, Afrika und Lateinamerika) verkauft werden.
Grib wies darauf hin, dass sein Unternehmen nun daran arbeite, sicherzustellen, dass keine Sanktionen von Auftragnehmern nach der Aussetzung der Exporte von leichten Ölprodukten verhängt würden. Er fügte hinzu, dass die weißrussische Seite im Begriff sei, den durch die Aussetzung der Ausfuhr der Ölprodukte entstandenen Schaden zu bewerten.
Am 19. April kündigte Weißrussland eine deutliche Verschlechterung der Qualität des aus Russland kommenden Öls durch den Abschnitt der Fernölpipeline Gomeltransneft Druschba an. Das Unternehmen informierte die Betreiber der Druschba-Hauptölleitung in anderen Ländern über die aktuelle Situation. Die Verschmutzungsquelle wurde auf dem Abschnitt Samara-Unetscha der Druschba-Pipeline gefunden.
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