Sollte Großbritannien an der Wahl zum EU-Parlament im Mai teilnehmen, dürften einer Umfrage zufolge viele EU-Gegner gewählt werden. Die neue EU-feindliche Brexit-Partei von Nigel Farage liegt laut dem britischen Meinungsforschungsinstitut YouGov im Vereinigten Königreich mit 27 Prozent deutlich vorn. Labour kommt als größte Oppositionspartei demnach auf 22 Prozent, die regierenden Konservativen nur auf 15 Prozent.
Nach den Grünen mit 10 und den Liberaldemokraten mit 9 Prozent folgt die EU-kritische UK Independence Party (UKIP) mit 7 Prozent, wie die am Mittwoch veröffentlichte Umfrage ergab. Farage war früher Chef von UKIP und spielte eine zentrale Rolle beim Brexit-Referendum.
Die Briten sprachen sich 2016 mit knapper Mehrheit für den EU-Austritt aus. Kurz darauf gab Farage seinen Posten als UKIP-Vorsitzender mit der Begründung auf, er habe sein Ziel erreicht.
Im Vereinigten Königreich ist der 23. Mai als Termin für die Wahl festgelegt. Großbritannien kann die Teilnahme daran aber absagen, wenn die Premierministerin Theresa May das mit der Europäischen Union ausgehandelte Austrittsabkommen doch noch mit einer Zustimmung durch ihr Parlament brächte und vor dem Wahltermin auch noch die Ratifizierung abgeschlossen würde. Dass ihr dies gelingt, gilt jedoch als unwahrscheinlich.
Bei der letzten EU-Wahl im Jahr 2014 war die UKIP mit knapp 27 Prozent die stärkste britische Partei, die der Umfrage zufolge nun offenbar erheblich Stimmen an die Brexit-Partei verlieren könnte. Auch damals kam Labour auf Platz 2, gefolgt von den Konservativen.
Der neuen Brexit-Partei gehört auch Annunziata Rees-Mogg an. Sie ist die Schwester des erzkonservativen Tory-Politikers Jacob-Rees-Mogg, der einer der größten Widersacher von Regierungschefin Theresa May ist.
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(rt deutsch/dpa)