"Keine Ehrungen für Nazis" – deutsche Kriegsgräber in Spanien geschändet

Der deutsche Soldatenfriedhof in Cuacos de Yuste in Spanien ist geschändet worden. Neun Grabsteine wurden zerstört, andere beschmiert. Der Bürgermeister des Ortes ist empört. Auf dem Friedhof liegen deutsche Gefallene der beiden Weltkriege.

Auf dem deutschen Soldatenfriedhof in der Region Extremadura in Spanien haben Unbekannte mehrere Gräber geschändet. Neun Granitkreuze wurden in Cuacos de Yuste in der Provinz Cáceres zerstört. Das der Bürgermeister der Gemeinde, José María Hernández (PP) am Montag mit. Außerdem seien Parolen wie "Keine Ehrungen für Nazis" hinterlassen worden, die aber bereits entfernt worden seien. Die Tat werde von der Polizeieinheit Guardia Civil untersucht, sagte Hernández.

Die Schändung ereignete sich ersten Untersuchungen zufolge in der Nacht von Donnerstag auf Freitag der vergangenen Woche. Eine solche Verwüstung habe es auf dem Anfang der 1980er Jahre errichteten Friedhof Cementerio Alemán de Cuacos de Yuste noch nie gegeben, sagte der Bürgermeister, der die Schändung scharf verurteilte.

Schmierereien habe es schon früher gegeben, dies sei aber das erste Mal, dass Grabsteine zerstört worden seien. Seiner Meinung nach seien es mindestens vier Täter gewesen, denn "so etwas macht man nicht allein". Der Bürgermeister glaubt nicht, dass sie aus seinem Dorf stammen: "Wir wissen hier sehr gut, was das bedeutet."

Nach Angaben von Hernández liegen auf dem Friedhof 26 deutsche Gefallene des Ersten und 154 des Zweiten Weltkrieges begraben. Bei den meisten der Toten handle es sich um Angehörige der Luftwaffe und der Marine, deren Körper an verschiedenen Punkten der spanischen Küsten gefunden wurden.

Angehörige der Legion Condor, die den Putschisten unter General Francisco Franco im Spanischen Bürgerkrieg zum Sieg verhalf, liegen nicht auf dem Friedhof. Ihre Gebeine wurden vom NS-Regime nach dem Ende des Bürgerkriegs nach Deutschland überführt.

Die Errichtung eines zentralen Friedhofs für alle deutschen Soldaten, die in Spanien bei Kampfhandlungen starben, wurde seinerzeit vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge beschlossen. Die deutsche Botschaft in Spanien kaufte das Gelände. Der Friedhof wurde im Juni 1983 eingeweiht. Jedes Jahr im November organisiert die Botschaft in Spanien eine Trauerfeier.

Die Schmierereien wurden bereits am Montag entfernt, auch neue Grabsteine sollen bereits in Auftrag gegeben worden sein. "Die Deutschen sind sehr effizient", so der Bürgermeister.

Die Tat dürfte das Werk von Linksextremisten sein. Sie kann aber auch als Indiz dafür gelten, dass die in Spanien eher als beliebt geltenden Deutschen wegen der EU-Politik der Bundesregierung in den vergangenen Jahren an Sympathien verloren haben.

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