Die Chefin der zentralen Wahlkommission in Kiew, Tetjana Slipatschuk, hat bereits erklärt, dass eine Stichwahl stattfinden wird. Sie ist für den 21. April geplant. Die Wahlbeteiligung lag bei 63,52 Prozent und fiel damit fast vier Prozentpunkte höher aus als bei den vorherigen Wahlen im Jahr 2014.
Selenskij kommt auf Platz eins in den meisten Regionen der Ukraine. Die größte Unterstützung hat er im Süden (Oblast Odessa und Mykolajiw mit 42 beziehungsweise 41 Prozent) sowie im Osten des Landes (Oblast Dnipropetrowsk mit 45 Prozent der Stimmen). Im Westen ist der Medienstar weniger beliebt. So steht er in der Oblast Lwiw nicht nur hinter dem Amtsinhaber Petro Poroschenko, sondern auch hinter der ehemaligen Regierungschefin Julia Timoschenko.
Mehr als 93.000 Beobachter verfolgten den Wahlprozess am Sonntag, darunter 2.157 aus dem Ausland. Wahlbeobachter aus Russland wurden nicht akkreditiert. Das russische Außenministerium nannte diesen Schritt der ukrainischen Regierung "antidemokratisch".
Der Sprecher des russischen Präsidenten Dmitri Peskow sagte, dass es zu früh sei, die Wahlergebnisse zu kommentieren. Moskau verfolge aufmerksam die Aussagen der Kandidaten, insbesondere hinsichtlich Russlands und der bilateralen Beziehungen. Russland wolle keine Kriegspartei am Steuer der Ukraine sehen, sondern eine Partei, die auf eine tatsächliche Stabilisierung der Lage im Osten des Landes zielt.
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