Das ukrainische Innenministerium plant die Maschinenpistole MP5 für die Umrüstung der nationalen Polizei bei einem türkischen Hersteller zu erwerben. Das meldet das ukrainische Militärportal mil unter Verweis auf eine Quelle im Bereich des Handels mit kleinen Feuerwaffen.
Die Verhandlungen über die Lieferung der Waffen für Spezialkräfte des Innenministeriums KORD finden bereits seit dem Jahr 2016 statt. Der Produzent soll das türkische Staatsunternehmen MKEK sein. Dieses hat eine Lizenz von Heckler & Koch und stellt seit dem Jahr 1967 Maschinenpistolen verschiedener Bauarten her.
Wie von uns berichtet, hat der Sprecher von Heckler & Koch Florian Bokermann verlautbart, dass seitens des Unternehmens keine Verhandlungen mit der ukrainischen Polizei über den Verkauf der Maschinenpistolen MP5 oder sonstigen Waffen geführt werden. Da die Ukraine nicht zum Kreis der Staaten gehöre, in die diese Waffen verkauft werden dürfen, sei eine Vereinbarung mit Kiew über Waffenlieferungen laut Bokermann "faktisch unmöglich".
Am 25. März jedoch sagte der Polizeichef der Ukraine Sergej Knjasew gegenüber Medien, dass die nationale Polizei der Ukraine auf Kalaschnikow-Sturmgewehre verzichten und auf deutsche MP5-Maschinenpistolen umsteigen wolle. Ihm zufolge sei die deutsche Waffe bequemer einzusetzen. Er sagte ferner, dass der Waffenbestand der Polizei zu etwa 90 Prozent erneuert werden solle. Verzichtet werde auch auf die sowjetischen Pistolen der Modelle PM und TT.
Laut der Online-Enzyklopädie Wikipedia sind von Heckler & Koch Produktionslizenzen für Waffen vom Typ MP5 an mindestens 14 Staaten vergeben worden. Hierzu gehören Saudi-Arabien, Mexiko, Pakistan, Großbritannien und die Türkei. Das türkische Staatsunternehmen MKEK baut seit 1967 Lizenzprodukte von Heckler & Koch.
Die MP5 wird von Sicherheitsorganen und Spezialeinheiten in mehr als 50 Ländern genutzt und gilt als gut geeignet für Schusswechsel auf kurze Distanz.
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