Anti-Terror-Einsatz nach tödlicher Attacke in Utrecht

Anti-Terror-Einsatzkräfte rückten aus, nachdem ein Mann auf mehrere Personen in einer Straßenbahn in der niederländischen Stadt Utrecht geschossen hatte. Die Entwicklung der Lage unmittelbar nach dem Angriff - im RT Deutsch-Live Ticker.

Der Angriff ereignete sich in der Umgebung einer zentralen Straßenbahn-Haltestelle am Platz des 24. Oktober.

18.03.2019 16:31 Uhr

Ein Polizeisprecher erklärte gegenüber dem niederländischen Sender NOS, dass der Vorfall möglicherweise auch "eine Beziehungstat" sein könnte.

Die Polizei gibt eine erste Entwarnung. Einwohner können nun wieder auf die Straße, nachdem sie zuvor gebeten wurden, in ihren Häusern zu bleiben.

Ein türkischer Geschäftsmann aus Utrecht erklärte gegenüber BBC Türkisch, dass der mutmaßliche Täter zuvor in Tschetschenien für die radikalislamistischen Terroristen gekämpft habe und vor einigen Jahren im Zusammenhang mit dem IS von der niederländischen Polizei verhaftet worden sei, jedoch wieder freigelassen wurde.

Utrechts Bürgermeister spricht von drei Toten nach Anschlag

Wie die dpa berichtet, sollen bei dem Anschlag in der niederländischen Stadt Utrecht drei Menschen ums Leben gekommen sein. Die Nachrichtenagentur bezieht sich auf eine Aussage des Bürgermeisters der Stadt. Außerdem seien neun Menschen verletzt worden, drei davon schwer, sagte Jan van Zanen laut dpa am Montag in einer Videobotschaft.

Der Anschlag war nach Einschätzung des Bürgermeisters ein Terrorakt. Man gehe von einem terroristischen Motiv aus, so van Zanen.

Die Polizei Utrecht korrigiert die Schreibweise des Namen des Verdächtigen. Demnach soll der 37-Jährige Gökmen Tanis heißen.

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte schloss am Montag in einer kurzen Pressekonferenz einen terroristischen Hintergrund nicht aus. Es sei ein Angriff auf "unsere tolerante Lebensweise", so Rutte.

Die Polizei findet in Utrecht ein gesuchtes Fahrzeug. Laut dem niederländischen Rundfunk NOS sei der rote Wagen verlassen gefunden worden. Zudem wurde berichtet, dass an der abgesperrten Straße Beweismaterial aus einer Wohnung gesichert werde. Bei einem weiteren Polizeieinsatz in einem anderen Wohngebäude auf der anderen Seite des Tatorts seien angeblich zwei Menschen festgenommen worden, berichtete ein Reporter des Senders.

Die Polizei hat inzwischen ein Foto des Verdächtigen via Kurznachrichtendienst Twitter veröffentlicht. Nach Angaben der Polizei werde ein 37-Jähriger namens Gökman Tanis (geboren in der Türkei) gesucht.

Doch keine Schüsse an anderen Orten

Laut der dpa hat das Amt des niederländischen Anti-Terror-Koordinators klar gestellt, dass es nur Schüsse in einer Straßenbahn in Utrecht gegeben hat. Für Schüsse an weiteren Orten gebe es keine Bestätigung, korrigierte die Behörde am Montag ihren Chef Pieter-Jaap Aalbersberg. Es gelte, was die Polizei von Utrecht berichtet habe, die ausdrücklich nur von Schüssen in der Straßenbahn berichtet hatte.

Nach der Schießerei in einer Straßenbahn in Utrecht sollen einem Bericht des niederländischen Fernsehens und der Zeitung De Telegraaf zufolge drei Verletzte ins Krankenhaus eingeliefert worden sein. Mindestens ein Mensch wurde getötet. Mehrere Menschen seien am Tatort bei der Straßenbahn medizinisch versorgt worden.

Laut einem Bericht von WDR aktuell führe die Bundespolizei Kontrollen an der deutsch-niederländischen Grenze, auf Straßen und in Zügen, durch. Verstärkung bekomme sie auch von der Landespolizei NRW. Schwerpunkt sei die Autobahn A3.

Laut dem Leiter der niederländischen Anti-Terror-Behörde sollen an anderen Orten in Utrecht Schüsse gemeldet worden sein.

Die Menschen in Utrecht sollen ihre Häuser nicht verlassen, teilte die Stadt mit. Weitere Zwischenfälle seien nicht ausgeschlossen.

Alle Moscheen in Utrecht schließen

In der niederländischen Stadt Utrecht haben nach den Schüssen in einer Straßenbahn alle Moscheen vorsorglich geschlossen. "Wir haben das in Abstimmung mit der Polizei getan", zitiert die Deutsche Presse-Agentur einen Sprecher der größten Moschee in der Stadt.

Die politischen Parteien unterbrachen nach Berichten niederländischer Medien ihren Wahlkampf für die am Mittwoch anstehenden Wahlen für die Provinzparlamente. Der Utrechter Bürgermeister Jan van Zanen sprach von einem "abscheulichen und schwerwiegenden Vorfall". Utrecht ist die viertgrößte Stadt der Niederlande mit etwa 350.000 Einwohnern.

Eine Polizeisprecherin hat erklärt, dass mittlerweile von mindestens einem Todesopfer auszugehen ist. Das stimmt mit einem Bericht des niederländischen Radios überein.

Die niederländische Anti-Terror-Agentur hat erklärt, dass der Vorfall in Utrecht wahrscheinlich ein Terror-Angriff sei.

Berichten zufolge hat die niederländische Polizei ein Gebäude umstellt, in dem sich möglicherweise der mutmaßliche Täter befindet.

Die niederländische Polizei rät Schulen in Utrecht, ihre Türen vorerst zu verschließen. Das berichtete das Nachrichtenportal rtlz.nl

In der niederländischen Provinz Utrecht wurde nach dem Angriff in der gleichnamigen Stadt die Terrorgefahr auf die höchste Stufe angehoben.

Die dpa meldete unter Berufung auf das niederländische Radio, dass eine Person bei dem Angriff getötet wurde. Möglicherweise soll ein Täter mit einem Auto geflohen sein. Die Polizei in Utrecht twitterte derweil, dass ein terroristisches Motiv ein Teil der derzeit andauernden Untersuchungen sei.

Noch ist unklar, ob der mutmaßliche Täter alleine handelte oder Komplizen hatte. Dem niederländischen Newsportal NU.nl schilderte ein Augenzeuge, dass jemand plötzlich "wild um sich schoss". Die Seite AD.nl dagegen berichtete unter Berufung auf einen anderen Augenzeugen, dass vier Schützen auf eine Frau in der Nähe der Straßenbahn-Haltestelle eröffneten.

Die niederländische Regierung hat sich zu einer Krisensitzung aufgrund des Vorfalls zusammengefunden.

Mehrere Helikopter wurden eingesetzt, um die Verletzten in Krankenhäuser zu bringen. Im gesamten Statdgebiet wurde der Betrieb der Straßenbahn eingestellt. 

Die niederländischen Regierungsparteien haben aufgrund des mutmaßlichen Anschlags eine Sitzung des Koalitionsausschusses unterbrochen. Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte konnte noch nicht mitteilen, ob der Vorfall als Terrorangriff eingestuft wird. Er äußerte jedoch seine Besorgnis über den Fall. 

Nach dem Angriff sperrten Sicherheitskräfte das Gebiet um einen Straßenbahn-Haltestelle ab. Der mutmaßliche Täter konnte jedoch dennoch fliehen.

Polizeiangaben zufolge feuerte der Täter mehrere Schüsse ab. Es gebe mehrere Verletzte. Genaue Angaben liegen weiterhin noch nicht vor.