Rund 200 Schweden kämpften im Zweiten Weltkrieg für das Dritte Reich und erhielten lebenslange Entschädigungszahlungen im Schadensfall zu denselben Bedingungen wie deutsche Soldaten. Laut den Daten des Bundesarbeitsministeriums gab es bis zu diesem Februar noch 2.033 "Hitler-Rentner". Sie sind zwischen 82 und 101 Jahren alt und erhalten zwischen 140 und 943 Euro pro Monat. Damit übersteigt die "Hitler-Rente" oft die Entschädigungen, welche den Opfern zugesprochen werden.
Unter den Empfängern sind viele, die aus den besetzten Gebieten stammten und gezwungen wurden mitzukämpfen. Die schwedischen Staatsbürger jedoch verpflichteten sich freiwillig zum Dienst für Hitler.
Aus Berlin hieß es in der letzten Woche, dass keiner der 15 schwedischen Staatsbürger, die Zahlungen für Kriegsverletzungen während des Zweiten Weltkrieges erhielten, Mitglied der SS war. Dieser Aussage widerspricht die schwedische Zeitung Dagens Nyheter. Karl von Zeipel und Jan Dufv kämpften in der SS-Abteilung "Wikinger", die direkt an der Auslöschung der Zivilbevölkerung in den von Nazis besetzten Gebieten beteiligt war.
Der Bericht zeigt, dass Dufv an der Eroberung Norwegens teilnahm und kommunistische Partisanen auf dem Balkan bekämpfte. Wahrscheinlich kam es sogar zu einer Zusammenkunft mit Heinrich Himmler. Von Zeipel flüchtete nach dem Krieg nach Spanien. Damit folgte er vielen Nationalsozialisten, die dort Zuflucht unter der Herrschaft Francisco Francos suchten.
Im letzten Monat wurde bekannt, dass auch 27 Belgier Zahlungen erhalten hatten. Die deutsche Regierung stritt ihre Waffen-SS-Mitgliedschaft ab. Die Belgier behaupteten, sie hätten Anspruch auf die Kriegsunfähigkeitsrente, nachdem sie während der Besatzung die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten hatten.