Nun will die beim Vorentscheid drittplatzierte Gruppe auch nicht in Israel antreten. "Wir brauchen keinen Sieg um jeden Preis. Unsere Mission ist es, die Menschen mit unserer Musik zu einen und nicht Zwist zu säen", teilte die Gruppe Kazka am Mittwoch auf ihrer Facebook-Seite mit Blick auf die Absage der Erst- und Zweitplatzierten mit. Sie seien bereit, die Ukraine im Wettbewerb im nächsten Jahr zu vertreten, wenn sie gewählt würden.
Zuerst hatte die Sängerin Maruv (Anna Korsun) den nationalen Vorentscheid deutlich gewonnen. Nationalistische Politiker hatten jedoch ihre vergangenen und geplanten Auftritte im Nachbarland Russland kritisiert. Nach gescheiterten Vertragsverhandlungen mit der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt verzichtete die 27-Jährige am Montag auf die Teilnahme. Hohe Vertragsstrafen ließen sie von einem Knebelvertrag sprechen. Zudem wolle sie sich nicht politisch instrumentalisieren lassen, schrieb sie auf Facebook.
Die zweitplatzierte Gruppe Freedom Jazz verkündete wenig später ebenso ihren Verzicht. Unklar ist, ob nun noch ein Sänger oder eine Gruppe gefunden wird. Die Ex-Sowjetrepublik gehört zu den Schwergewichten bei dem Musikwettbewerb.
Kiew sieht sich seit der Wiedervereinigung der Halbinsel Krim mit Russland und dem Aufstand in der Ostukraine gegen die Kiewer Regierung vor fünf Jahren im Krieg mit dem Nachbarn. Für Deutschland nimmt das Duo Sisters mit dem Lied "Sister" am ESC in Israel teil.
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(dpa/rt deutsch)