Schweden: Vermeintlicher russischer Spion verhaftet

In Stockholm ist ein Mann verhaftet worden, dem vorgeworfen wird, russischer Agent zu sein. Er war in der Hightech-Industrie tätig und hatte Zugang zu Informationen, die, so zeigt sich die schwedische Spionageabwehr überzeugt, für Russland von hohem Nutzen sein.

Der verdächtige Mann habe in der schwedischen Hightech-Industrie gearbeitet und sei von einem russischen Agenten mit diplomatischem Deckmantel rekrutiert worden. Verhaftet wurde er am Dienstagabend gegen 19 Uhr in Stockholm.

Der Abteilungsleiter für Spionageabwehr des schwedischen Inlandsgeheimdiensts Säpo (Säkerhetspolisen) Daniel Stenling in einer Erklärung zu der Verhaftung: 

Es geht um eine Person die verdächtigt wird, von einem russischen Geheimdienstler, der in Schweden diplomatisch tätig war, als Agent rekrutiert worden zu sein. 

Zunächst wurde eine andere Person verhaftet. Diese wurde jedoch aufgrund diplomatischer Immunität wieder freigelassen. In einer Presseerklärung spricht Säpo von einem Verbrechen, welches bereits im Jahr 2017 begann. Die Details zum Grund der Verhaftung werden nicht bekanntgemacht. Nur so viel, dass es um "illegale Geheimdienstaktivitäten gegen Schweden" ginge und die Nachforschungen über eine lange Zeit andauerten. 

Der Zugang zur Hightech-Branche habe der Person zu möglicherweise für Russland wichtige Informationen verholfen. Freitagmittag wird der schwedische Staatsanwalt entscheiden, ob der Verdächtige weiterhin in Gewahrsam bleibt. Die Bedrohungen für Schweden, insbesondere durch Cyberangriffe, hätten in den letzten Jahren zugenommen, so Säpo Mitarbeiter Stenling.