Energieprojekte: Russlands Regierungschef reist nach Bulgarien

Der russische Ministerpräsident wird Anfang März nach Bulgarien reisen, um Pläne für eine Erdgasleitung nach Mitteleuropa voranzutreiben. Ursprünglich war geplant, dass Bulgarien an die Erdgasleitung South Stream angeschlossen wird. Das Projekt wurde aber von der EU gestoppt.

Russlands Ministerpräsident Dmitri Medwedew wird am 4. März in der bulgarischen Hauptstadt Sofia erwartet, um über Pläne für eine Erdgasleitung nach Mitteleuropa zu diskutieren. Es geht um den Anschluss an die russisch-türkische Pipeline Turkish Stream. 

Bei einem Vier-Augen-Gespräch mit seinem Kollegen Bojko Borissow sowie beim Treffen der Delegationen beider Länder soll es um Zusammenarbeit im Energiesektor, in der Wirtschaft und im Tourismus gehen, wie die Regierung am Montag mitteilte.

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Die bulgarische Regierung will die Beziehungen zu Russland weiter verbessern. Im Mai vergangenen Jahres hatten Staatspräsident Rumen Radew und Regierungschef Borissow Moskau besucht. Das Parlament hatte im November eine neue Energiestrategie beschlossen, die etwa eine Pipeline als Abzweigung der Turkish-Stream-Leitung vorsieht. Diese soll russisches Gas durch das Schwarze Meer in die Türkei leiten und voraussichtlich dieses Jahr in Betrieb gehen.

Ursprünglich war geplant, dass Bulgarien an die Erdgasleitung South Stream angeschlossen wird, damit Gas aus Russland direkt in den Balkanstaat fließt. Das Projekt wurde aber nach Einwänden der EU von Russland vor gut fünf Jahren gestoppt.

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(rt deutsch/dpa)