Der französische Präsident Emmanuel Macron begrüßte die Entscheidung der Vereinigten Staaten von Amerika, ein Militärkontingent in Syrien zu belassen, entgegen einer früheren Ankündigung über den vollständigen Rückzug ihrer Streitkräfte aus dem Land. "Ich kann mich für diese Wahl nur beglückwünschen. Er entspricht der Notwendigkeit, an der Seite der syrischen demokratischen Kräfte [Anm.: arabisch-kurdische Koalition, unterstützt von den USA] zu bleiben", gratulierte sich der französische Präsident bei einer Pressekonferenz mit seinem irakischen Amtskollegen Barham Saleh.
Weiter erklärte er für Frankreich: "Wir haben die amerikanische Entscheidung, das Militär aufrechtzuerhalten, politisch unterstützt, wir werden im Rahmen der Koalition weiterhin in der Region arbeiten." Details zu der Zusammenarbeit erwähnte Macron nicht. Zudem ist die Zahl der US-amerikanischen Soldaten, die in Syrien verbleiben sollen, weiter unklar. Laut der Nachrichtenagentur AFP sind es 200. Laut Reuters wären es jedoch doppelt so viele, also 400.
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Die US-amerikanische Präsenz vor Ort ist für Washingtons europäische Verbündete vor allem von symbolischer Bedeutung. Gerade einige europäische Partner der USA reagierten besorgt über den von Trump im Dezember 2018 angekündigten kompletten Abzug der Streitkräfte. Eine Rolle dürften auch die Erklärungen der kurdischen Streitkräfte gespielt haben, die angekündigt hatten, eine Vereinbarung mit Damaskus anzustreben, falls sie "der Westen" fallen lasse.
In einem Interview mit der AFP am 17. Februar forderte ein hoher syrischer kurdischer Beamter, Aldar Khalil, Frankreich als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates auf, sich für den Einsatz einer internationalen Truppe in Syrien einzusetzen. Für den Westen hat die Unterstützung kurdischer Streitkräfte im Nordosten Syriens auch eine innenpolitische Dimension: die heikle Frage nach jenen europäischen Dschihadisten, die von der DKS, den Demokratischen Kräften Syriens, gefasst wurden und deren Rückkehr noch unklar ist.