Deutschland und Frankreich haben ihren Streit um die Pipeline Nord Stream 2 beigelegt. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung. Demnach haben die Regierungen beider Länder am Freitag einen mit der EU-Kommission abgestimmten Vorschlag vorgelegt.
Der Vorschlag soll unter anderem vorsehen, die Zuständigkeit für Pipelines mit Drittstaaten bei dem EU-Land zu belassen, in dem Leitung erstmals auf das europäische Netz trifft. Damit könnte das Pipeline-Projekt doch wie geplant umgesetzt werden. Noch am Freitagnachmittag wollen die Regierungen der EU-Staaten über die entsprechende Richtlinie abstimmen.
Nach einem Rückzieher der Franzosen am Donnerstag schien das Projekt auf der Kippe zu stehen. Ebenfalls am Donnerstag sagte Frankreich die Teilnahme von Präsident Emmanuel Macron an der Münchner Sicherheitskonferenz in der kommenden Woche ab, was Spekulationen über tiefergehende deutsch-französische Differenzen befeuerte. Welche Zugeständnisse Frankreich im Zuge der kurzfrisitig erreichten Einigung erreicht hat, ist noch nicht bekannt.
Die im Bau befindliche Pipeline Nord Stream 2 soll russisches Erdgas durch die Ostsee nach Deutschland befördern. Die USA und mehrere vor allem osteuropäische EU-Staaten aber auch die EU-Kommission stehen dem Projekt kritisch gegenüber. Auch im deutschen politisch-medialen Mainstream gibt es Kritik an der Pipeline, mit der sich Deutschland angeblich in die Abhängigkeit Russlands begebe. Für die USA ist die Pipeline ein Hindernis für den Verkauf des eigenen Flüssiggases in Europa.
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