Frankreich: Amazon feuert Mitarbeiter, die Gelbwesten unterstützt haben sollen

Laut der französischen Tageszeitung "Le Parisien" hat Amazon rund zehn Kündigungen an Mitarbeiter an verschiedenen Standorten verschickt. Die Begründung: Die Mitarbeiter sollen in sozialen Netzwerken die Gelbwesten-Bewegung unterstützt haben.

von Timo Kirez

"Diese Personen wurden entlassen, weil sie ihre vertraglichen Verpflichtungen nicht eingehalten haben", erklärte ein Amazon-Sprecher gegenüber Le Parisien. Die Gewerkschaft CGT forderte die Wiedereinstellung der Gekündigten und warf Amazon vor, dass die Entlassungen darauf abzielten, "Exempel zu statuieren und andere davon abzuhalten, aktiv zu werden".

Le Parisien veröffentlichte Auszüge aus den Kündigungsschreiben von Amazon. Darin heißt es unter anderem, dass das Verhalten der Mitarbeiter "in völligem Widerspruch zu den Werten des Unternehmens" stehe. Amazon schreibt weiter von einem "einzigartigen Ausmaß". Das Verhalten sei ein "schwerer Verstoß gegen die Loyalitätspflicht" gegenüber dem Unternehmen.

Die Zeitung führt den Fall eines Angestellten an, der sich mit Kollegen "vor dem Werkstor" verabredet haben soll, um ein benachbartes Amazon-Lager zu blockieren. Ein anderer Mitarbeiter soll gesagt haben: "Wir brauchen Verstärkung und Paletten, Leute!"

Der Nachrichtensender France Bleu hatte bereits Ende Januar über den Fall eines Amazon-Angestellten in Montélimar (Region Auvergne-Rhône-Alpes) berichtet, der wegen eines Facebook-Posts entlassen wurde. Der Post lautete: "Bravo an alle, die Amazon blockiert haben. Ich war so glücklich darüber, auf dem Weg von der Arbeit festzusitzen. Ehrlich, Leute, ihr habt's drauf, gebt nicht auf, nur ein Wort zum Ablauf, Freitag wird Black Out Friday sein! Ich komme zu euch, wenn ich nicht mehr arbeite. Blockiert alles!" Aus Protest gegen die Entlassung des Angestellten kam es am Standort Montélimar zu zwei Ausständen.

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