Skripal-Affäre: EU sanktioniert russische Geheimdienstführung

Bei dem Treffen der Außenminister der Europäischen Union in Brüssel wurden am Montag Sanktionen gegen Russland im Zusammenhang mit dem Fall Skripal verhängt. Betroffen sind hochrangige Mitglieder des Geheimdienstes GRU.

Die Außenminister der EU-Staaten haben Einreiseverbote und Vermögenssperren gegen die zwei höchsten Führungskräfte des russischen Militärgeheimdienstes GRU beschlossen. Der Chef und der Vizechef des GRU seien für den Gebrauch von Nervengift bei dem Anschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergei Skripal verantwortlich, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Erklärung.

Demnach werden symbolisch auch die beiden Agenten auf die Sanktionsliste gesetzt, die nach Darstellung der britischen Behörden den Anschlag im englischen Salisbury verübt haben sollen. Sie werden von Großbritannien bereits seit längerem über die internationale Polizeiorganisation Interpol gesucht.

Im März 2018 wurde auf Sergei Skripal und seine Tochter Julia ein Attentat verübt, bei dem das Nervengift Nowitschok verwendet worden sein soll. London macht den Kreml dafür verantwortlich. Die russische Führung weist die Vorwürfe zurück. Insgesamt 160 russische Diplomaten wurden im Zuge der Skripal-Affäre von den USA, Großbritannien und anderen Ländern ausgewiesen.

Seit ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus vor über einem halben Jahr werden die Skripals konsequent von den britischen Behörden abgeschirmt. Selbst enge Verwandte in Russland haben noch immer keinen Kontakt zu ihnen.

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