"Wir wollten keine Aussetzung, wir wollen, dass die bisherige Erhöhung der Kraftstoffsteuer sofort aufgehoben wird", sagte Benjamin Cauchy, der Organisator der Gelbwesten-Bewegung, dem Fernsehsender BFM.
Mit der Ankündigung des Halbjahresmoratoriums versuche die Regierung, das französische Volk "auf die Palme zu bringen", um Zeit zu gewinnen, fügte er hinzu.
In einem anderen Interview mit La Depeche wurde Cauchy gefragt, ob die gewalttätigen Proteste, bei denen mehr als 260 Menschen verletzt wurden und am Wochenende in ganz Frankreich mehrere Menschen ihr Leben lassen mussten, fortgesetzt werden. "Die gelben Westen wollen am Samstag auf die Straße gehen", antwortete er.
Er sagte jedoch, dass die Bewegung "pazifistisch und gewaltlos" werden müsse, wie es vor den massiven Unruhen vor drei Wochen der Fall war.
Die Gruppe brauche die Unterstützung des französischen Volkes. Ein friedliches Sit-in hätte auch einen größeren Einfluss auf die Regierung als durch Unruhen zu erreichen wäre, erklärte der Protestführer.
Der französische Premierminister Edouard Philippe hatte am Dienstag zuvor im Fernsehen erklärt, dass die geplanten Erhöhungen der Benzin- und Dieselsteuern sowie die Erhöhung der Gas- und Strompreise für sechs Monate ausgesetzt werden.
Philippe wies darauf hin, dass die Steuerfrage nicht die "Einheit der Nation" gefährden dürfe, und kündigte außerdem an, dass die nationale Debatte darüber, wie man dem Klimawandel begegnen könne, ohne die Geldbörsen der Franzosen zu belasten, Mitte Dezember beginnen werde.