Die norwegische Fregatte, die auf dem Rückmarsch vom NATO-Manöver Trident Juncture 2018 mit einem Öltanker kollidierte, ist mittlerweile fast vollständig unter Wasser.
Acht Soldaten wurden bei dem Zusammenstoß der KNM Helge Ingstad mit dem maltesischen Tanker Sola TS in einem norwegischen Fjord leicht verletzt. Die Kollision ereignete sich am vergangenen Donnerstag vor der norwegischen Westküste in Provinz Hordaland und bereitete dem NATO-Manöver ein eher unerfreuliches Ende. Trident Juncture 2018 war die größte in Norwegen abgehaltene Militärübung seit den Achtzigerjahren und das größte Manöver der NATO seit Jahrzehnten.
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Seit dem Unfall ist die Fregatte auf dem abschüssigen Grund langsam weiter gesunken. Fotos vom Montag zeigen, dass nur noch ein kleiner Teil des Kriegsschiffs aus dem Wasser ragt. Bergungsversuche des norwegischen Militärs konnten das weitere Absinken vor allem wegen des schwierigen Untergrunds nicht verhindern.
Der Untergang des Schiffs ist eine schlechte Nachricht für die NATO. Mit Trident Juncture 2018 sollte "Gegnern" die "klare Nachricht" übermittelt werden, dass das Militärbündnis bereit sei, sich "gegen jede Bedrohung zu verteidigen". Stattdessen muss sich die norwegische Marine jetzt unangenehme Fragen nach ihren Navigationskenntnissen stellen lassen.
Eine Aufnahme des Funkkontakts, die die norwegische Zeitung Verdens Gang veröffentlichte, belegt, dass der Tanker die Fregatte mehrmals vor der Kollision gewarnt und sie zum Beidrehen aufgefordert hatte. Von der Fregatte sei keine angemessene Reaktion gekommen. Die Behörden haben die Ermittlungen zur Ursache des Unglücks aufgenommen.
Russland ist bisher noch nicht für das Unglück verantwortlich gemacht worden. Besonders überraschend wäre eine solche Anschuldigung allerdings auch nicht. Finnlands Regierungschef hat den Kreml bereits als Schuldigen für die Störungen im finnischen GPS-Signal während des Manövers ausgemacht.
Am Manöver Trident Juncture 2018 nahmen 50.000 Soldaten aus 31 NATO- und kooperierenden Staaten teil. Etwa 250 Flugzeuge, 65 Schiffe und bis zu 10.000 Fahrzeuge waren beteiligt.