In einer australischen Studie wurden Exemplare von Krankenhausbakterien aus 78 Krankenhäusern weltweit untersucht. Dabei wurden zwei Stränge von Bakterien entdeckt, welche ihre Zusammensetzung so änderten, dass die beiden am häufigsten angewendeten Antibiotika gegen Infektionen im Krankenhaus ohne Wirkung bleiben.
Rund 400.000 bis 600.000 Menschen erkranken jährlich in Deutschland durch multiresistente Keime. Für 15.000 von ihnen gehen die Infektionen tödlich aus. Laut dem Robert-Koch Institut sterben 6.000 Menschen wegen der Wirkungslosigkeit von Antibiotika.
Ben Howden, Direktor der Universität Microbiological Diagnostic Unit Public Health Laboratory, gegenüber AFP:
Wir begannen mit Beispielen in Australien, aber befassten uns dann auch global damit und fanden heraus, dass es (die resistenten Bakterien) in vielen Ländern und vielen Institutionen rund um die Welt gibt. Es scheint sich verbreitet zu haben.
Die resistenten Bakterien "Staphylococcus epidermidis" sind mit dem besser bekannten und tödlicheren MRSA verbunden. Dieses kommt natürlich auf der menschlichen Haut vor und infiziert am häufigsten ältere Menschen oder Patienten, die Prothesen wie Katheter und Gelenkersatz implantiert bekommen haben:
Es kann tödlich sein, aber es ist meist in Patienten zu finden, die schon sehr krank im Hospital sind (...) Es kann sehr schwer sein, dies zu beseitigen und die Infektionen können schlimm sein.
Die Schuld für die starke Ausbreitung der Super-Bakterien sehen die Forscher dem starken Gebrauch von Antibiotika auf Intensivstationen geschuldet. Eine andere Studie belegt, dass einige Bakterien sich so angepasst haben, dass ihnen alkoholhaltige Reinigungsmitteln nichts mehr anhaben können. Für Howden sind die neuen Super-Bakterien eine Bedrohung für alle Krankenhäuser weltweit.