Bundesregierung zur Inhaftierung der einstigen ukrainischen Heldin Sawtschenko: "Nicht informiert"

Als die ukrainischen Kampfpilotin Nadija Sawtschenko in Russland wegen Beihilfe zum Mord vor Gericht stand, bezeichnete die Bundesregierung dies als grobe Menschenrechtsverletzung. Nun sitzt sie unter ominösen Umständen in Kiew im Gefängnis und Merkel & Co schweigen.

Vor über zwei Jahren wurde Sawtschenko trotz der Anklage "Beihilfe zum Mord" von Wladimir Putin begnadigt und gegen zwei in der Ukraine inhaftierte russische Staatsbürger ausgetauscht. Die Bundesregierung reagierte damals mit Freude und Erleichterung. In der Ukraine wurde Nadija Sawtschenko als Heldin gefeiert und in die große Politik gehievt. 

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Dann aber wurde sie in der Ukraine zu einer Unbequemen. Ihr politischer Abstieg endete in der Aufhebung ihrer Immunität als Abgeordnete und schließlich in der Untersuchungshaft. Auch in der ukrainischen Haft geht Sawtschenko - wie vor drei Jahren in Russland - wieder in den Hungerstreik. Denn die Beschuldigungen gegen sie hält sie für konstruiert. Ihre inzwischen mehrmonatige Inhaftierung löste jedoch keinerlei Empörung mehr bei der Bundesregierung aus. RT Deutsch fragte bei der Bundespressekonferenz nach, wieso der Bundesregierung das "humanitäre Schicksal" von Nadija Sawtschenko nicht mehr so am Herzen liegt: 

Seit dem 22. März sitzt Nadija Sawtschenko in ukrainischer Untersuchungshaft. Ihr wird die Vorbereitung eines Militärputsches vorgeworfen. Bilder von der offiziellen Heldin der Ukraine und der Rada-Abgeordneten aus dem Gerichtssaal in Kiew gleichen frappierend denjenigen vor drei Jahren aus dem russischen Donezk. Die Bilder aus Russland gingen - mit einem Aufschrei der Entrüstung im Westen - um die Welt. Aktuelle Bilder findet man in Westmedien kaum.

Warum ist das so? Denn auch jetzt tut die Schwester der Politikerin Wera alles dafür, dass die Öffentlichkeit Nadija Sawtschenko größere Aufmerksamkeit schenkt. Sie hofft immer noch, dass spätestens wenn der Prozess läuft, wieder darüber berichtet wird und eine neuerliche Kampagne für ihre Freilassung wieder die höheren Etagen der Politik erreicht.

Damals, als Sawtschenko in Russland wegen ihrer mutmaßlichen Beihilfe zum Mord an russischen Journalisten hinter Gitter kam, forderten nicht nur traditionelle pro-ukrainische Kräfte im Europäischen Parlament um die Grünen-Abgeordnete Rebecca Harms ihre Freilassung, sondern die ganze westliche Polit-Prominenz bis hin zu US-Präsident Obama und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Das Russische Außenministerium musste sogar mit einer Note auf ständige Forderungen ihrer Freilassung reagieren und seinerzeit gegenhalten, den politischen Druck auf russische Gerichte zu unterlassen. In der Ukraine rühmte man die Soldatin eine moderne Jeanne d’Arc, Sawtschenko wurde zur Polit-Ikone des Widerstandes gegen eine "russische Diktatur".