Die ukrainische Armee soll eine Offensive zur Fußball-WM in Russland planen. Zwei Gefangene der Streitkräfte sprachen übereinstimmend von Vorbereitungen an der Frontlinie, berichtet Sputniknews. Einer der Soldaten soll gesagt haben:
Wir haben uns ständig auf irgendetwas vorbereitet… Auch mehr Munitionssätze sowie Brenn- und Schmierstoffe wurden an uns geliefert… Und der Kommandeur hat uns gesagt, dass jede Einheit an der Frontlinie unmittelbar vor der Offensive mit einer US-Panzerabwehrrakete 'Javelin' versorgt werde.
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Die Befragung, im Zuge derer die gefangenen Soldaten ihre Angaben gemacht haben, soll zu einem früheren Zeitpunkt des Jahres stattgefunden haben. Als mögliche Termine hatten sie die Präsidentschaftswahl in der Russischen Föderation am 18. März oder den Beginn der Fußball-WM genannt. Der Kommunikationsoffizier Wassili Schimilinski und der Schütze Vitali Tschmil riefen diese Aussagen bei einem Pressegespräch der operativen Kommandos in Donezk am Mittwoch in Erinnerung.
Kämpfe flammen erneut auf
Obwohl die Trilaterale Kontaktgruppe sich auf eine Feuerpause geeinigt hatte, die mit dem 30. März in Kraft trat, registrierte die OSZE-Mission in der Ukraine in der Vergangenheit regelmäßig ein Aufflammen der Kämpfe entlang der Frontlinie zu den international nicht anerkannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk. In Berichten ist die Rede von zwischen 200 und 500 Einschlägen durch Schusswaffen und Artillerie. Ukraine und Separatisten werfen sich gegenseitig einen Bruch der Waffenruhe und Verstöße gegen das Minsker Abkommen vor - vor allem in Gestalt der Verwendung schwerer Artillerie innerhalb der vereinbarten Sicherheitszone von mindestens 50 Kilometern.
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In den vergangenen Tagen stieß die ukrainische Armee auf die strategisch wichtige Stadt Gorlowka 40 Kilometer nördlich von Donezk vor. Ziel sei es dabei, eine günstige Ausgangsposition für einen Angriff auf Donezk zu erobern, erklärt ein ukrainischer Offizier auf der ukrainischen Seite strana.ua:
Gorlowka ist umgeben von vorteilhaften Höhen, einschließlich jener in dem Dorf Juschni. Derjenige, der die Positionen in diesen Höhen besitzt, besitzt tatsächlich die Stadt.
Erst kürzlich hatte die ukrainische Regierung ihre Strategie im Konflikt mit Donezk und Lugansk geändert. Die vormalige Anti-Terror Operation (ATO), die vom ukrainischen Geheimdienst SBU geleitet wurde, endete am 30. April. Seit dem 1. Mai unterstehen sämtliche Operationen den Streitkräften der Ukraine. Die wichtigste Änderung des Formats betrifft die explizite Nennung Russlands als "Aggressor" und als "Besatzer" der umkämpften Gebiete.
Wem könnte ein Angriff nützen?
Wie verlässlich die Aussagen der Gefangenen sind, ist jedoch umstritten. Einen strategischen Vorteil böte eine Offensive zu Beginn der WM der Regierung in Kiew jedenfalls. Russland wäre zu Beginn eines so großen Sportereignisses unter besonderer Beobachtung der Weltöffentlichkeit. Jede Eskalation zwischen Kiew und Donezk würde auch die Weltmeisterschaft in negativer Weise belasten. Auch jede Äußerung Moskaus gegen Kiew würde die WM überschatten - ungeachtet der Tatsache, dass die Mannschaft der Ukraine nicht für das Turnier qualifiziert ist. Jedes Eingreifen würde einen umso größeren Sturm der Entrüstung auslösen. Auf der anderen Seite wird argumentiert, die Separatisten könnten sich ihrerseits jetzt in Stellung bringen, um selbst nach der WM anzugreifen.
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