Nach Bombardierung in Syrien: Theresa May wird an Abweisung syrischer Flüchtlingskinder erinnert

Tausende unbegleitete syrische Kinder suchten im Jahr 2016 Schutz in Großbritannien. Theresa May stimmte damals gegen deren Aufnahme und wird im Zuge der Bombardierung Syriens daran erinnert. Der Militäreinsatz war laut May im " nationalen Interesse".

Die Zahlen von Asylanträgen in Großbritannien waren auch im vergangenen Jahr rückläufig. Rund 5,6 Millionen Syrer haben im Zuge des Krieges ihr Land verlassen, 6,1 Millionen sind Vertriebene in ihrem eigenen Land. Die Hälfte der Leidtragenden sind Kinder. Kinder, die auch ohne Begleitung ihrer Eltern ein neues Leben in Europa suchen und denen die britische Premierministerin Theresa May eine Abfuhr erteilte. 

Dass sie in einer Rede an ihr Volk auf das Leid der syrischen Kinder hinwies, blieb nicht ohne Spott: 

Wir haben die furchtbaren Bilder von Männern, Frauen und Kindern gesehen, die tot mit Schaum im Mund dalagen. Dies waren unbescholtene Familien, die zur Zeit der Freisetzung der chemischen Waffen Schutzräume in ihren Kellern aufsuchten. 

Aus erster Hand von NGOs und Hilfsarbeitern wüsste sie detailliert von dem schrecklichen Leid. Der Militärschlag sei im nationalen Interesse Großbritanniens erfolgt. 

Britische Politiker kritisieren das abrupte Eingreifen Mays in Syrien als eine Handlung, die unnötig war. Keinesfalls war die nationale Sicherheit Großbritanniens bedroht. Nutzer in den sozialen Medien ziehen auch Vergleiche mit dem Jemen und werfen May vor, sie schere sich nicht um die getöteten Kinder Jemens durch britische Waffenverkäufe oder um die Kinder zuhause in Großbritannien. 

Im letzten Quartal des Jahres 2017 wurden 72 Prozent der Asylanträge in Großbritannien abgelehnt. Im Jahr 2016 stellten 3.290 Minderjährige unbegleitete Flüchtlinge einen Asylantrag. Im Folgejahr waren es 33 Prozent weniger Anträge Minderjähriger, darunter 41 Kinder aus Syrien. Die größte Gruppe von Asylanträgen unter den unbegleiteten Minderjährigen ist zwischen 16 und 17 Jahren alt. Im Jahr 2017 wurde Kritik an Mays Politik geübt, nachdem das Reglement der Politik Abschiebungen von homosexuellen Asylsuchenden auch nach Afghanistan erlauben könnte. Denn es bestehe Grund zur Annahme, dass Homosexuelle, die sich in Kabul nicht als solche erkennbar zeigen, überleben könnten.