Der britische Politiker George Galloway setzte im Gespräch mit RT das Vorgehen der USA in Kontrast mit jenem der EU-Mitgliedsstaaten. Jene EU-Länder, die als Reaktion auf die mutmaßliche Vergiftung des ehemaligen Doppelagenten Sergej Skripal dem Beispiel Großbritanniens und der USA gefolgt sind, bezeichnete er als "Vasallenstaaten", die täten, was ihnen gesagt werde.
Europäische Staaten haben eine ziemlich unzusammenhängende Ausweisung eines Diplomaten oder von zwei oder drei vorgenommen, aber die Tat der Vereinigten Staaten ist eine Art Kriegserklärung. Dies ist umso erstaunlicher, als in Medien und im liberalen Establishment der Vereinigten Staaten Präsident Trump immer als Russlands Mann dargestellt wird", so Galloway zu RT.
Trumps Reaktion eine Scharade gegenüber dem Tiefen Staat?
Der ehemalige britische Abgeordnete erläuterte darüber hinaus, dass die Entscheidung, 60 russische Diplomaten, darunter auch UN-Diplomaten, aus dem Land zu werfen, entweder ein "Vorbote einer sehr starken Verschlechterung der Beziehungen" - oder alternativ eine "Scharade" Trumps sei, um seine Gegner im "Tiefen Staat" ruhig zu stellen, die ihm vorwerfen, nicht hart genug gegenüber Russland zu sein.
Galloway betonte zudem gegenüber RT, dass Russland nicht davon ausgehen sollte, dass eine "weiche Reaktion" auf Trumps Handeln den wünschenswerten Effekt haben wird:
Wenn ich es wäre, der die Entscheidung treffen müsste, würde ich sicherlich nicht davon ausgehen, dass eine zu weiche Reaktion in irgendeiner Weise die gefräßigen Tiere sättigen würde, die zu diesem Zeitpunkt nach Russlands Blut lechzen.
Ernsthafte Untersuchung war nie gewünscht
Laut Galloway hat das Vereinigte Königreich keine ernsthafte und unparteiische Untersuchung der Vergiftung von Skripal und seiner Tochter durchgeführt:
Soweit ich sehen kann, gibt es keine Untersuchung. Das Urteil wurde vor Beginn der Untersuchung gefällt, und ich denke, es gibt keine Untersuchung, weil die Ergebnisse jeder ernsthaften wissenschaftlichen Untersuchung zeigen würden, dass die Anschuldigungen gegen Russland unbegründet sind.
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Galloway sagte abschließend, es gebe noch viele Fragen, die im Fall Skripal unbeantwortet blieben:
Ich glaube nicht, dass Russland für diese Tat verantwortlich ist. Und die gute Nachricht ist, dass die meisten Briten dem zustimmen.