Vor Gericht wird Rakhmat Akilov durch die Juristen Robin Söder und Johan Eriksson vertreten. Johan Eriksson stellte die Ansicht seines Klienten in einer Pressekonferenz in Stockholm am heutigen Dienstag dar. Möglichst viele habe er töten wollen und Angst in der schwedischen Bevölkerung verbreiten. Eriksson wies auch auf seine Rolle hin, dass er im Sinne des Staates die Pflicht habe, Akilov zu vertreten.
Nach der Tat zeigte sich Akilov geständig, stellt sich aber gegen eine lebenslange Haft. Bei seiner Verhaftung sagte er:
Ich fuhr den LKW.
Als Motiv für seine Tat vom 7. April vergangenen Jahres gab er an, dass er Schweden für die Kooperation im Kampf gegen den "Islamischen Staat" (IS) abstrafen wollte. Besonders die schwedische Teilnahme an einer Trainingsmission im Irak gegen den IS wollte Akilov verhindern.
In Schweden hatte man Akilovs Asylgesuch abgelehnt. Er tauchte in die Illegalität ab und entzog sich einer Abschiebung in seine usbekische Heimat. Als Anschlagsort wählte er die belebte "Drottningsgatan" im Herzen des Stockholmer Zentrums. Nachdem der gestohlene LKW zum Halt kam, zündete er eine Bombe im Führerhaus. In dieser befanden sich Schrauben, Messer und kleine metallische Objekte, aber der Versuch, damit noch mehr Menschen in den Tod zu reißen, misslang.
Mit den Vorbereitungen zum Attentat begann er am 16. Januar 2017. In Online-Unterhaltungen hatte er mehrfach angeboten, Terroranschläge im Namen des IS durchzuführen. Es liegen zwei Videos vor, in denen Akilov seine Sympathie für den IS beschwört und kurz vor dem Attentat sagte, es sei "Zeit zu töten". Der usbekische Außenminister hatte nach der Tat mitgeteilt, dass sein Land vor dem Gefährder Akilov einen "westlichen Alliierten" gewarnt habe. Usbekistan hatte er im Jahr 2014 verlassen.
Der schwedische Inlandsgeheimdienst gab an, im Jahr 2016 Informationen zu Akilov gehabt zu haben, die sich aber nicht verifizieren ließen. Im Jahr 2015 soll er an der türkisch-syrischen Grenze aufgehalten worden sein, als er versuchte, sich dem IS anzuschließen. Von dort wurde er nach Schweden deportiert. Die Staatsanwälte fordern für seine Tat eine lebenslange Haftstrafe und eine Ausweisung aus Schweden.
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