Wegen finanzieller Engpässe: Kiew geht bereits vor Wintereinbruch an letzte Erdgas-Speicherreserven

Die Ukraine hat ihre Erdgaseinkäufe aus Russland im November deutlich reduziert, gab der Gazprom-Chef Alexej Miller an. Er fügte hinzu, dass der Umstand auf den finanziellen Engpass in Kiew zurückzuführen sei und die ukrainischen Erdgasreserven nur noch bis kommenden Samstag reichen würden.

Das ukrainische Erdgasunternehmen Naftogaz habe genügend Finanzmittel, um zehn Millionen Kubikmeter Erdgas pro Tag einzuspeisen. Zu Beginn dieses Monats stellte es jedoch nur ein Viertel der Menge zur Verfügung. Zeitgleich reduzierte Kiew seine Erdgas-Einkäufe aus Europa drastisch, stellte Miller am Dienstag fest.

Laut dem ukrainischen Energieminister Wladimir Demchischin habe Kiew bereits vorgesorgt und eine Million Kubikmeter Erdgas mehr als noch im vergangenen Winter in seine Speicher gepumpt.

Demchischin sagte, dass 17,1 Milliarden Kubikmeter Erdgas, die insgesamt gelagert werden, für die Überbrückung der Wintermonate ausreichen müssten. Er fügte hinzu, dass die Ukraine am 1. November begonnen habe, Erdgas aus ihren Speichern zu nutzen.

Russland warnte unlängst davor, dass aufgrund der erheblichen Gaseinkäufe durch die Ukraine auch Europa vor Engpässen stehen könnte in diesem Winter. Vor diesem Hintergrund bot Gazprom an, neues Erdgas an das ukrainische Nachbarland zu liefern. Moskau versucht eine Gas-Krise wie im Jahr 2006, als zahlreiche europäische Staaten Energieeinschnitte hinnehmen mussten, zu vermeiden. Neun Jahre später stellte Russland Erdgaslieferungen gen Ukraine ein, als die Regierung ihre Rechnungen nicht bezahlte.