Russland und Litauen unterzeichnen Abkommen über Gastransit nach Kaliningrad

Die Gasunternehmen Litauens und Russlands unterzeichneten ein Abkommen über den Transit von Erdgas in das Gebiet Kaliningrad. Dies teilte der litauische Netzbetreiber Amber Grid mit. Dabei verteuerte sich der Gastransit um fast das Doppelte.

Litauische und russische Gasunternehmen haben ein neues Abkommen über den Transit von Erdgas durch Litauen in die Region Kaliningrad unterzeichnet. Davon berichtet die Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf den litauischen Gasnetzbetreiber Amber Grid. Der Vertrag hat wie der vorherige eine Laufzeit von fünf Jahren. In der Mitteilung des Betreibers heißt es:

"Der neue Vertrag mit dem Konzern Gazprom über Transitdienstleistungen wurde für fünf Jahre unterzeichnet. Der Preis für die Dienstleistung wurde vom litauischen Staatsrat für Energieregulierung festgelegt. Für das Jahr 2026 wird ein Umsatz von 30 Millionen Euro angestrebt."

Zum Vergleich: Bislang verdiente Litauen je nach Art der transportierten Rohstoffe zwischen 13 und 20 Millionen Euro an Transitgebühren. Damit wurden die Preise für den Gastransit fast um das Doppelte erhöht. Im Gegensatz zum aktuellen Vertrag, der am 31. Dezember 2025 ausläuft, enthält der neue Transitvertrag eine "Pump-or-Pay"-Klausel für ein Volumen von 2,5 Milliarden Kubikmetern pro Jahr, schreibt die Nachrichtenagentur Interfax.

Litauen ist einer der vehementesten Gegner Russlands unter den europäischen Ländern. Dennoch stimmt es dem Transit zu, obwohl die Regierung des Landes zuvor erklärt hatte, dass sie die Gebühren dafür ab dem nächsten Jahr erhöhen werde. Das Ausmaß der Erhöhung der Transporttarife wurde nicht bekannt gegeben, aber die Erhöhung wurde mit der Notwendigkeit begründet, die Modernisierung der Gasleitungen zu finanzieren und den EU-Vorschriften für den Gastransit zu entsprechen.

Zuvor hatte der litauische Energieminister Žygimantas Vaičiūnas erklärt, dass Litauen eine endgültige Einstellung des Gastransits nach Kaliningrad nicht in Betracht ziehe, da diese Frage auf EU-Ebene entschieden werde. Er betonte:

"Wir müssen verstehen, dass es sich um einen Gastransit von Russland nach Russland handelt, der über unsere Infrastruktur erfolgt und daher in Übereinstimmung mit den europäischen Transitstandards sowie der europäischen Gesetzgebung durchgeführt werden und unseren Interessen entsprechen muss – das sind die Grundprinzipien, von denen wir uns leiten lassen."

Ihm zufolge belaufen sich die jährlichen Einnahmen Litauens aus dem Gastransit nach Kaliningrad auf bis zu 20 Millionen Euro.

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