Estnischer Geheimdienst schließt russischen Überfall auf die NATO aus

Derzeit gibt es keine Anzeichen dafür, dass Russland einen baltischen Staat oder die NATO als Ganzes anzugreifen plant, meint der estnische Geheimdienstchef Kaupo Rosin. Dank der Reaktion des Militärbündnisses auf mehrere Vorfälle habe Russland "sein Verhalten geändert".

Russland hat derzeit nicht die Absicht, einen der baltischen Staaten oder die NATO als Ganzes anzugreifen. Diese Meinung hat Kaupo Rosin, der Chef des estnischen Auslandsnachrichtendienstes, in einem Interview für das Nachrichtenportal ERR geäußert. Estlands Aufgabe bestehe darin, die Lage genau in dieser Form aufrechtzuerhalten.

Nach Ansicht von Rosin sei es offensichtlich, dass Russland sein Verhalten wegen der Reaktion der europäischen Länder auf verschiedene Vorfälle in der gesamten Region geändert habe. Moskau respektiere die NATO und versuche derzeit, offene Konflikte zu vermeiden.

Auf die Frage, um welche Reaktion es sich handele und wie Russland sein Verhalten geändert habe, wies Rosin auf verschiedene Vorfälle hin, beispielsweise auf die Beschädigung von Unterseekabeln und das Eindringen von Drohnen und Flugzeugen in den NATO-Luftraum. Da der Westen und die NATO darauf reagiert hätten, habe Russland verschiedene Maßnahmen ergriffen, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.

Allerdings bedeute das nicht, dass solche Vorkommnisse nie mehr geschehen könnten, da die militärische Aktivität hoch sei und der Krieg in der Ukraine andauere, fügte Rosin hinzu. Estland sehe jedoch keine Anzeichen dafür, dass Russland gezielt eine Eskalation anstrebe.

Die NATO-Länder hatten wiederholt Kampfflugzeuge zur Begleitung russischer Maschinen entsandt. Der jüngste Fall ereignete sich Ende Dezember, als eine russische Tu-95MS einen Flug über neutralen Gewässern der Norwegischen See absolvierte. Das russische Verteidigungsministerium betonte, dass alle Flüge im Einklang mit dem Völkerrecht durchgeführt würden. Wegen zahlreicher Sichtungen von Drohnen nahe Flughäfen und Militärstützpunkten haben europäische Länder die Schaffung einer "Drohnenmauer" an der östlichen NATO-Grenze erörtert.

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