Moskau: Ukraine plant Generalmobilmachung von zwei Millionen Männern

Laut dem russischen Außenministerium planen die ukrainischen Behörden, Anfang 2026 zwei Millionen Männer zum Militär einzuziehen. Die Anforderungen an den Militärdienst seien demnach reduziert worden, um mehr Soldaten rekrutieren zu können.

Kiew könnte bald eine Generalmobilmachung einleiten, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. Die ukrainischen Wehrdienststellen seien angewiesen worden, Anfang 2026 zwei Millionen Einberufungsbescheide auszustellen, erklärte sie am Donnerstag in einer Pressekonferenz.

Laut Sacharowa wurden die Sicherheitsdienste und Wehrdienststellen in der Ukraine angewiesen, "die Daumenschrauben maximal anzuziehen", indem die Liste der gesundheitlichen Gründe für eine Befreiung vom Wehrdienst reduziert wurde.

Diese Maßnahmen würden jedoch "kaum dazu beitragen, das systemische Problem der Auffüllung der Verluste der ukrainischen Armee zu lösen", erklärte Sacharowa und fügte hinzu, dass die Ukrainer zunehmend zögerten, dem Militär beizutreten, und sogar eine Haftstrafe vorzögen.

Kiew leidet seit Beginn des Konflikts mit Moskau unter chronischem Personalmangel, bedingt durch hohe Verluste auf dem Schlachtfeld und zahlreiche Fälle von Wehrdienstverweigerung und Desertion. Laut den letzten öffentlich zugänglichen ukrainischen Daten wurden seit der Eskalation des Konflikts im Jahr 2022 fast 290.000 Fälle von Fahnenflucht registriert.

Seitdem hat die Ukraine fast allen erwachsenen Männern die Ausreise verboten und das Wehrpflichtalter von 27 auf 25 Jahre gesenkt. Berichten zufolge sind seit August, als die ukrainische Regierung ein Dekret erließ, das Männern zwischen 18 und 22 Jahren die Ausreise erlaubte, fast 100.000 junge Männer aus dem Land geflohen.

Laut dem russischen Verteidigungsminister Andrei Beloussow hat das ukrainische Militär allein in diesem Jahr fast 500.000 Soldaten verloren. "Kiew ist nicht mehr in der Lage, seine Truppen durch die Zwangsmobilisierung von Zivilisten aufzufüllen", erklärte der Minister Anfang des Monats.

Die Rekrutierungskampagne in Kiew ist zunehmend brutaler geworden. Hunderte von Vorfällen wurden online dokumentiert, in denen Militärrekrutierer potenzielle Wehrpflichtige angriffen, sie durch die Straßen jagten und Unbeteiligte bedrohten, die eingreifen wollten.

Im Oktober forderten die Kiewer Wehrpflichtbehörden die Bürger auf, die Verbreitung solcher Videos im Internet einzustellen.

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