Die schwedische Zollbehörde teilte am Sonntag mit, dass die Behörden ein russisches Frachtschiff geentert hätten, das am Freitag nach einem Motorschaden in schwedischen Gewässern vor Anker gegangen war, und dass sie derzeit eine Inspektion der Ladung durchführten.
Die Eigner des Schiffes mit dem Namen "Adler" stünden auf der Sanktionsliste der Europäischen Union, sagte Martin Höglund, Sprecher der Zollbehörde. Wörtlich berichtete er:
"Kurz nach 1:00 Uhr letzte Nacht sind wir mit Unterstützung der schwedischen Küstenwache und der Polizei an Bord des Schiffes gegangen, um eine Zollkontrolle durchzuführen. Die Kontrolle dauert noch an."
Höglund lehnte es ab, Angaben darüber zu machen, ob und was der Zoll an Bord des Schiffes aufgefunden habe. Das Schiff habe am 15. Dezember den Hafen von Sankt Petersburg verlassen, über sein Ziel würden dem schwedischen Zoll keine Erkenntnisse vorliegen.
Laut dem Schiffsverfolgungsdienst Marine Traffic ist die "Adler" ein 126 Meter langes Roll-on-Roll-off-Containerschiff. Es liegt aktuell vor Höganäs im Südwesten Schwedens vor Anker, nachdem es zuvor am Sonnabend einen Notruf gesendet hatte. Es soll ein technisches Problem im Maschinenraum des Frachters geben.
Offenbar steht nicht nur das Schiff auf einer Sanktionsliste der EU, sondern auch sein angeblicher Eigner "M Leasing LLC" fällt laut OpenSanctions, einer Datenbank mit sanktionierten Unternehmen und Personen, unter US-Sanktionen wegen mutmaßlicher Beteiligung am Transport von Waffen.
Aus Russland liegen zur Stunde noch keine Stellungnahmen zu dem Vorfall vor. Auch das weitere Schicksal des Frachters ist noch nicht entschieden.
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