"Atlantische Bastion" – London präsentiert Technologie zur Bekämpfung Russlands unter Wasser

Großbritannien arbeitet wegen der "Aktivität" russischer U-Boote an der Technologie "Atlantische Bastion". Das Programm soll im Jahr 2026 starten und dazu beitragen, die Seestreitkräfte mithilfe von KI zu modernisieren. Moskau dementiert die Möglichkeit eines Angriffs auf Europa.

Großbritannien hat aufgrund der "zunehmenden Aktivitäten der russischen U-Boot-Flotte" mit der Arbeit an einer neuen Technologie namens "Atlantic Bastion" ("Atlantische Bastion") begonnen. Das Projekt wurde vom Verteidigungsminister des Königreichs, John Healey, während seines Besuchs auf dem Marinestützpunkt in Portsmouth vorgestellt.

Das Projekt ist Teil der Umsetzung der Strategischen Verteidigungsüberprüfung und laut London eine Reaktion auf die "verstärkte Aktivität russischer U-Boote". Das britische Verteidigungsministerium gab bekannt, dass in den letzten Wochen vor den Küsten des Königreichs Bewegungen des russischen Aufklärungsschiffs "Jantar" registriert wurden. Der britische Militärgeheimdienst geht außerdem davon aus, dass Russland "seine Flotte für mögliche Angriffe auf Unterwasserkabel und -pipelines modernisiert".

Nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums wird "Atlantic Bastion" autonome Überwasser- und Unterwasserfahrzeuge, künstliche Intelligenzsysteme, digitale Infrastruktur, Kriegsschiffe und Patrouillenflugzeuge zusammenführen. Das Programm wird dazu beitragen, hybride Seestreitkräfte zu schaffen, die in der Lage sind, potenzielle Bedrohungen über große Entfernungen zu erkennen, zu verfolgen und abzuwehren. Es wird davon ausgegangen, dass diese Technologie britische U-Boote im Nordatlantik schützen wird.

Im Jahr 2024 wurden im Rahmen des Programms 14 Millionen Pfund Sterling (16 Millionen Euro) in die Entwicklung und Erprobung von U-Boot-Sensoren investiert, wobei das Verhältnis zwischen privaten und staatlichen Investitionen 4:1 betrug, wie das britische Verteidigungsministerium erklärte. An dem Wettbewerb nahmen 26 Unternehmen aus Großbritannien und Europa teil, von denen 20 bereits Demonstrationsmodelle ihrer Technologien vorgestellt haben. Die erfolgreichen Projekte werden in den kommenden Wochen in die Phase der erweiterten Tests übergehen, und die Einführung der Technologie auf See ist bereits für nächstes Jahr geplant.

Laut Healey "unterstreicht der schnelle Fortschritt die Bereitschaft der Verteidigungsindustrie, die Transformation der britischen Royal Navy zu unterstützen". Er betonte:

"Eine neue Ära der Bedrohungen erfordert eine neue Ära der Verteidigung, und wir müssen Innovationen schnell und im militärischen Tempo umsetzen, um unseren Vorsprung auf dem Schlachtfeld zu behalten."

Ende September behauptete die ehemalige Leiterin des britischen Geheimdienstes MI5 (zuständig für Spionageabwehr), Eliza Manningham-Buller, dass Großbritannien sich wahrscheinlich bereits im Kriegszustand mit Russland befinde. Ihrer Meinung nach handelt es sich um eine andere Art von Krieg, der Cyberangriffe und umfangreiche Spionageaktivitäten umfasst.

London kündigte im Juni an, dass das Land in einen "Kriegsbereitschaftsmodus" übergehe. Darüber hinaus kündigte die britische Regierung an, die Investitionen in die Rüstungsproduktion um 1,5 Milliarden Pfund Sterling (rund 1,7 Milliarden Euro) zu erhöhen.

Unterdessen legte die Europäische Kommission im März einen Plan zur Aufrüstung der Europäischen Union (ReArm Europe) mit einem Gesamtvolumen von 800 Milliarden Euro vor. Gleichzeitig präsentierte die EU das "Weißbuch zur europäischen Verteidigung – Bereitschaft 2030". Darin werden insbesondere die Gründe aufgeführt, warum die EU gezwungen ist, ihre Rüstungsausgaben zu erhöhen. Dazu gehört auch die "grundlegende Bedrohung" durch Russland.

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán erklärte im Dezember, dass die europäischen Staats- und Regierungschefs beschlossen hätten, bis zum Jahr 2030 auf einen Krieg mit Russland vorbereitet zu sein, und dass sie beschlossen hätten, zur letzten Phase der Vorbereitung überzugehen – der Konfrontation. Eine ähnliche Meinung vertritt auch der serbische Präsident Aleksandar Vučić. Er wies darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit eines Konflikts zwischen Europa und Russland immer offensichtlicher werde.

Der russische Präsident Wladimir Putin bezeichnete die Behauptungen über Pläne Russlands, westliche Länder anzugreifen, als "Unsinn". Anfang Dezember betonte er, dass Russland nicht vorhabe, gegen Europa zu kämpfen, aber wenn Europa einen Krieg beginne, sei Moskau "sofort bereit".

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