"Wir bereiten Intensivierung der Verhandlungen vor": Selenskij kündigt Besuch in Türkei an

Der ukrainische Staatschef Wladimir Selenskij hat eine "Intensivierung der Gespräche" angekündigt. Mit diesem Ziel wird er am Mittwoch in die Türkei reisen. Selenskij zufolge werden unter anderem neue Gefangenenaustausche auf der Tagesordnung stehen. 

Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij erklärte am Dienstag, er plane am Mittwoch einen Besuch in der Türkei. Ziel seiner Reise sei es, die Gespräche zu intensivieren. Auf Telegram teilte er mit:

"Morgen finden Treffen in der Türkei statt. Wir bereiten die Intensivierung der Verhandlungen vor und haben bereits Lösungen erarbeitet, die wir unseren Partnern vorschlagen werden. Mit aller Kraft ein Ende des Krieges näherzubringen, ist die wichtigste Priorität der Ukraine. Wir arbeiten auch daran, den Austausch und die Rückkehr von Gefangenen wiederaufzunehmen." 

Weitere Einzelheiten gab Selenskij nicht an. 

Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge werde der Gesandte des Weißen Hauses, Steve Witkoff, an den bevorstehenden Treffen in der Türkei teilnehmen. 

Der Kreml hat den Besuch von Selenskij in der Türkei bereits kommentiert. Vertreter Russlands würden an den Treffen nicht teilnehmen, erklärte Dmitri Peskow, der Pressesprecher des russischen Präsidenten, gegenüber Journalisten. Er präzisierte, dass fürs Erste keine Kontakte zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, Witkoff oder den Vertretern der türkischen Seite nach Abschluss der Verhandlungen geplant seien. "Konkrete Pläne gibt es nicht, aber wenn jemand es für notwendig halten wird, die russische Seite zu informieren, wird Präsident Putin dafür natürlich offen sein", sagte Peskow. 

Auf die Rückfrage, ob Russland von der Ukraine über ihre Bereitschaft, Verhandlungen zu beginnen, informiert worden sei, antwortete Peskow:

"Nein, bisher haben wir keine Informationen aus Kiew erhalten."

Er fügte hinzu, dass Moskau für den Verhandlungsprozess weiterhin offen bleibe. "Unsere Position ist in Washington, Istanbul und Kiew wohlbekannt", so Peskow.

Rustem Umerow, Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates und ehemaliger Verteidigungsminister, hat Istanbul in der vergangenen Woche besucht. Ihm zufolge sei es sein Ziel gewesen, den Austauschprozess wieder anzukurbeln. Am vergangenen Samstag teilte Umerow mit, dass die Seiten unter Vermittlung ihrer Partner in der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten "übereingekommen sind, die Istanbuler Vereinbarungen zu aktivieren." Es gehe dabei um den Austausch von 1.200 Ukrainern, fügte er hinzu. Umerow behauptete außerdem, dass demnächst Konsultationen stattfinden würden, die "alle organisatorischen Aspekte" festlegen. Wer an diesen Treffen teilnahm, präzisierte der Politiker nicht.

Auf die Bitte, Umerows Äußerungen zu kommentieren, antwortete Peskow nur, dass Russland und die Ukraine weiterhin Kontakte zum Thema Gefangenenaustausch auf Expertenebene pflegten.

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