Moskau sehe die Vorbereitungen Europas auf einen Krieg gegen Russland, erklärte Dmitri Peskow, der Pressesprecher des russischen Präsidenten. Er sagte dem Journalisten Alexander Junaschew:
"Unsere Sichtweisen stimmen überein. Tatsächlich herrschen in den europäischen Ländern sehr starke militaristische Stimmungen."
Peskow merkte an, dass die Erhöhung der Militärbudgets der europäischen Länder zu einer Überlastung ihrer Wirtschaft und zu schwerwiegenderen Folgen auf mittlere Sicht führe. Dabei habe Russland immer verstanden, dass die Gefahr eines Krieges bestehe, und Maßnahmen für seine Sicherheit ergriffen.
Die Europäische Kommission stellte am 19. März ihre neue Verteidigungsstrategie "Re-Arm Europe" vor. Später wurde der Titel des Dokuments aufgrund von Protesten einiger EU-Mitgliedstaaten in den weniger aggressiven Titel "Readiness 2030" geändert. Die Strategie sieht vor, innerhalb von vier Jahren rund 800 Milliarden Euro bereitzustellen.
Im Oktober erklärte Russlands Präsident Wladimir Putin, dass Moskau sehr entschlossen auf die Militarisierung Europas reagieren werde. Russland habe wiederholt bewiesen, dass es schnell auf Bedrohungen seiner Souveränität reagiere, betonte er.
In den letzten Jahren beobachtet Moskau eine beispiellose Aktivität der NATO an den westlichen Grenzen Russland. Das Bündnis weitet seine Initiativen aus und bezeichnet dies als Abschreckung gegen Aggressionen. Moskau hat wiederholt seine Besorgnis über den Ausbau der Streitkräfte des Bündnisses in Europa zum Ausdruck gebracht. Das russische Außenministerium erklärte sich offen für einen Dialog mit der NATO, jedoch auf gleichberechtigter Basis, wobei der Westen seinen Kurs der Militarisierung des Kontinents aufgeben müsse.
Unterdessen liefern die Bündnisstaaten weiterhin Waffen an die Ukraine. Russland hat wiederholt gewarnt, dass dies nichts ändern und den Konflikt nur verlängern werde. Wie der russische Außenminister Sergei Lawrow betonte, beteiligt sich die NATO nicht nur durch die Lieferung von Militärtechnik und Ausrüstung, sondern auch durch die Ausbildung von Personal direkt an diesem Konflikt.
Mehr zum Thema – Russland bleibt ein Jahr bis zum US-Wiedereinstieg in den Ukraine-Konflikt