Vereiteltes Attentat auf russischen Metropoliten: FSB nennt Störung der Ukraine-Gespräche als Ziel

Mit dem im Februar vereitelten Attentat auf den Oberbischof Tichon von Simferopol und Krim wollte Kiew die Gespräche über die Beilegung des Ukraine-Konflikts untergraben, teilt der russische Sicherheitsdienst FSB mit. Verdächtigt werden zwei dem Geistlichen nahestehende Personen.

Der russische Sicherheitsdienst FSB hat weitere Einzelheiten des im Februar 2025 vereitelten Mordanschlags auf Metropolit Tichon von Simferopol und Krim bekannt gegeben. Laut einer offiziellen Mitteilung unternahm die Behörde am Montag Durchsuchungen und Verhöre in Moskau, im Gebiet Peskow und in der Teilrepublik Krim, aufgrund derer die Täterschaft der bislang Angeklagten sowie neuer Personen bestätigt wurde. Während der Durchsuchungen wurden Symbole einer in Russland verbotenen Terrororganisation sichergestellt.

Mit dem Mordanschlag, der nach FSB-Angaben von ukrainischen Geheimdiensten in Auftrag gegeben worden war, zielte man auf die Störung der Gespräche zwischen Russland und den USA über die Beilegung des Ukraine-Konflikts ab. Kiew habe damit gerechnet, dass die russische Seite auf die Friedensverhandlungen verzichtet hätte, wäre das Attentat auf den Metropoliten erfolgreich verwirklicht worden.

Über den vereitelten Terrorangriff gegen Tichon hatte der FSB im Februar dieses Jahres berichtet. Festgenommen wurden zwei Verdächtige, und zwar der Gehilfe des Metropoliten, Denis Popowitsch, und Kleriker Nikita Iwankowitsch. Sie sollen auf Anweisung ukrainischer Geheimdienste geplant haben, Tichon durch die Detonation eines improvisierten Sprengsatzes im Sretenski-Kloster in Moskau zu töten. Daraufhin wollten sie ins Ausland fliehen. Gegen Popowitsch und Iwankowitsch wird wegen der Vorbereitung eines Terrorangriffs und des illegalen Besitzes von Sprengstoff oder Sprengsätzen ermittelt.

Metropolit Tichon wird in Medien oftmals als "geistlicher Ratgeber" des russischen Präsidenten Wladimir Putin bezeichnet. Auf eine Frage der Journalisten, ob solche Berichte richtig seien, antwortete der Geistliche, er könne das nicht sagen. Der russische Präsident müsse selbst über sein geistiges Leben sprechen.

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