Politische Gegner der weißrussischen Behörden sollen auf dem Territorium der EU-Länder eine sogenannte Befreiungsarmee ausbilden, um die Macht in Minsk zu ergreifen. Dies hat Sergei Terebow, der erste stellvertretende Vorsitzende im Komitee für Staatssicherheit (KGB), erklärt. Am Donnerstag nahm der Beamte an der 3. Konferenz der GUS-Staaten für den Kampf gegen Terrorismus und Extremismus in Duschanbe teil.
Seinen Angaben zufolge werde die 9.000 bis 15.000 Mann starke Armee nach NATO-Standards aufgestellt und bestehe aus drei Brigaden. Deren Kern würden illegale bewaffnete Formationen aus Polen, Litauen und der Ukraine bilden, denen auch weißrussische Staatsbürger angehören sollen. Neue Kämpfer würden in der Ukraine, in Polen, Tschechien und den baltischen Staaten angeworben. Die letztendliche Aufgabe der Armee sei ein Überfall auf Weißrussland.
Die Ausbildung übernähmen aktive und ehemalige Soldaten der Streitkräfte der westlichen Länder und der Ukraine, so Terebow weiter. Beim Training würden Nachbildungen von Regierungs- und Militäreinrichtungen in Weißrussland benutzt. Im Fokus stünden der Einsatz von Drohnen, der Einzel- und Gruppenkampf in bebautem Gelände, die Erstürmung von Gebäuden und Sabotageakte.
Kampferfahrung sollen die Angehörigen dieser "Befreiungsarmee" beim Einsatz im Ukraine-Konflikt sammeln, und zwar während Sabotageoperationen und der Durchführung von Drohnenangriffen. Unter denjenigen, die in der Konfliktzone trainiert worden seien, nannte Terebow mehr als 1.000 weißrussische Staatsbürger. Derzeit sollen sie sich in EU-Ländern befinden, überwiegend in Polen und Litauen.
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