Russland werde dem Regime in Kiew wegen dessen Angriffe auf das AKW Saporoschje schweren Schaden zufügen, erklärte Andrei Kartapolow, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses der Staatsduma, gegenüber TASS. "Wir werden weder auf das AKW Tschernobyl noch auf irgendein anderes AKW schlagen. Das widerspricht unseren Prinzipien, denn dadurch könnten Zivilisten leiden. Aber wir werden dort zuschlagen, wo es dem Kiewer Regime sehr wehtun wird, so wie wir es derzeit tun: Ausbildungszentren, Produktionsstätten, Logistik und Fracht. Denn jeder solcher Schläge verringert die Anzahl von Waffen und Ausrüstung des Feindes und hilft unseren Jungs, vorzurücken."
Kartapolow wies auch darauf hin, dass die ukrainische Führung mit den Angriffen auf das AKW versuche, eine "humanitäre Katastrophe zu provozieren und Russland die Schuld dafür zuzuweisen". Russland werde niemals wie die ukrainischen Streitkräfte agieren, selbst im Rahmen einer spiegelbildlichen Reaktion auf ukrainische Angriffe, betonte er. "Im Gegensatz zu ihnen, kämpfen wir nie gegen die friedliche Bevölkerung."
Am Montag registrierten die IAEA-Inspektoren Artilleriebeschüsse in der Nähe des AKW. Vergangene Woche teilte der IAEA-Chef Rafael Grossi mit, dass er mit Russland und der Ukraine Vorschläge zur Wiederherstellung der externen Stromversorgung des AKW bespreche.
Das AKW Saporoschje funktioniere seit fast zwei Wochen im autonomen Modus ohne externe Stromversorgung, die Notstromaggregate funktionierten normal und es gebe genügend Brennstoffvorräte. Dies teilte Jewgenija Jaschina, die Kommunikationsleiterin des AKW Saporoschje, gegenüber RIA Nowosti am Montag mit. "Die Situation bleibt angespannt, aber unter Kontrolle. Das Personal kontrolliert ständig alle wichtigen Parameter", erklärte sie. Ein Teil der Notstromgeneratoren befinde sich im Bereitschaftsmodus und sei bereit, bei Bedarf sofort eingeschaltet zu werden, fügt Jaschina hinzu.
Am 23. September wurde infolge eines Beschusses durch die ukrainische Armee die Hochspannungsstromleitung Dnjeprowskaja beschädigt und außer Betrieb gesetzt. Das war die letzte funktionierende externe Leitung, die das AKW versorgte. Vergangene Woche berichtete TASS unter Berufung auf die Verwaltung der Anlage, dass die Spezialisten des AKW bereit seien, die Hochspannungsstromleitung zu reparieren. Dieses Gebiet werde jedoch ständig von den ukrainischen Streitkräften beschossen.
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