Kiew: Russland hat "Agenten und Maulwürfe" in Europa, die Drohnen starten

Russland habe angeblich Agenten in EU-Staaten eingeschleust, die an Drohnenflügen über Flughäfen in Dänemark und Deutschland sowie über militärischen Einrichtungen beteiligt seien. Dies teilte Sergei Kisliza, der erste stellvertretende Außenminister der Ukraine, mit.

Moskau habe angeblich "Agenten und Maulwürfe" in EU-Staaten eingeschleust, die hinter den jüngsten Drohnenflügen über Flughäfen in Dänemark und Deutschland sowie über militärischen Einrichtungen stünden. Dies erklärte Sergei Kisliza, der erste stellvertretende Außenminister der Ukraine, in einem Interview mit der britischen Zeitung The Guardian. "Kisliza behauptete, Russland habe EU-Länder mit 'Agenten und Maulwürfen' infiltriert, die ihm zufolge für Drohnenflüge über Flughäfen in Dänemark und Deutschland sowie über Militärstützpunkte von Verbündeten verantwortlich seien", so das Blatt. "Er beschrieb sie als konserwy – wörtlich 'Blechdosen' auf Ukrainisch –, die bei Bedarf von Moskau aktiviert oder 'geöffnet' werden könnten."

In den vergangenen Tagen wurden Drohnen über mehreren europäischen Städten gesichtet: in der Nähe der Flughäfen von Vilnius, München, Kopenhagen und Bukarest, in der Nähe von Militärstützpunkten in Dänemark und über dem Territorium Norwegens.

Die europäischen Länder haben Russland für eine Reihe von Vorfällen mit Drohnen verantwortlich gemacht, Moskau weist jedoch alle Vorwürfe zurück und betont, dass es nichts damit zu tun habe.

Am Donnerstag kommentierte der russische Präsident Wladimir Putin diese Vorwürfe und scherzte, er werde keine Drohnen nach Europa mehr schicken. "Ich werde es nicht mehr tun. Ich werde es nicht mehr tun. Ich werde sie weder nach Frankreich noch nach Dänemark noch nach Kopenhagen schicken. Wohin fliegen sie noch? Nach Lissabon", scherzte Putin. "Wie Sie verstehen, jetzt mal ernsthaft, haben wir keine Drohnen, die bis nach Lissabon fliegen können."

Voller Ernst wies der russische Präsident darauf hin, dass es für Russland keine Ziele für Drohnenangriffe in Europa gäbe, und mahnte, dass die europäischen Länder diese Vorfälle nutzen würden, um die Spannungen zu erhöhen.

Vor kurzem kündigte die EU-Kommission das Projekt einer "Drohnenwand" an, nachdem einige EU-Staaten, darunter Polen und Rumänien, eine Luftraumverletzung durch Drohnen ausgemacht hatten.

Die Initiative sieht den Aufbau eines Drohnenabwehrsystems an der Ostflanke der NATO vor. Das Ziel der Initiative ist es, Europa gegen vermeintliche Bedrohungen aus Russland zu schützen. Für die Schaffung eines gemeinsamen Systems wurde vorgeschlagen, Mittel für elektronische Kampfführung, Radare, Luftabwehrsysteme sowie spezielle Komplexe zur Sichtung und zum Abfangen von Drohnen zu kombinieren.

Die Idee einer sogenannten Drohnenwand hatte erstmals Litauens Innenministerin Agne Bilotaite im Mai 2024 vorgeschlagen. Die Initiative wurde von Deutschland, Polen, Finnland sowie von den baltischen Staaten unterstützt. 

Angesichts der zunehmenden Zahl von Verletzungen des NATO-Luftraums durch nicht identifizierte Drohnen wurde dieser Vorschlag in den vergangenen zwei Wochen erneut diskutiert. Vertreter mehrerer europäischer Länder gehen davon aus, dass diese Drohnen von Russland aus gestartet werden.

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