Ein bisher nicht identifizierter Mann hat am Donnerstag sein Auto in die Menschenmenge vor der Synagoge in der Stadt Crumpsall in Greater Manchester gelenkt und stach danach mit einem Messer um sich. Britische Medien berichteten mit Verweis auf Polizeiangaben über zwei Tote. Drei Menschen sollen schwere Verletzungen erlitten haben.
Allem Anschein nach sei der mutmaßliche Täter von der Polizei erschossen worden. Sein Tod könne bislang aus Sicherheitsgründen im Zusammenhang mit "fragwürdigen Gegenständen am Leib" nicht bestätigt werden. Ein Kommando zur Bombenentschärfung sei am Tatort eingetroffen.
Die Polizei wurde um 9:31 Uhr Ortszeit über den Vorfall von Augenzeugen informiert, teilte The Guardian mit. Bereits wenige Minuten später sei auf den Angreifer geschossen worden. Die Behörden sollen das Ereignis vorläufig als Terrorangriff betrachten. An den Ermittlungen seien die Anti-Terror-Polizei und der Inlandsgeheimdienst MI5 beteiligt. Die Identität und das Motiv des mutmaßlichen Täters würden gerade festgestellt.
Die Polizei hat den Tod des Angreifers bestätigt. In einer Erklärung hieß es, dass drei Menschen, einschließlich des Täters, nach dem Vorfall ums Leben gekommen seien.
Premierminister Keir Starmer erklärte vor dem Hintergrund der Attacke, er werde seinen Besuch beim Gipfeltreffen in Kopenhagen unterbrechen. Der Regierungschef plane eine Dringlichkeitssitzung des Kabinetts.
Der Angriff fand am jüdischen Feiertag Jom Kippur statt. Zusätzliche Polizeikräfte werden derzeit zu den Synagogen in ganz Großbritannien verlegt. König Karl III. Und Königin Camilla sagten in einer Erklärung, sie seien zutiefst erschüttert und traurig wegen der Berichte über den Anschlag in Manchester, insbesondere an einem für die jüdische Gemeinde so bedeutenden Tag. Die israelische Botschaft zum Vereinten Königreich verurteilte den Angriff als "abscheulich und äußerst beunruhigend":
"Dass so ein Gewaltakt am heiligsten Tag des jüdischen Kalenders, an einem Ort des Gebets und der Gemeinschaft, begangen wird, ist abscheulich und äußerst beunruhigend."
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