Serbien plant, im Oktober einen neuen langfristigen Vertrag mit Gazprom abzuschließen. Dies gab Dušan Bajatović, der Generaldirektor von Srbijagas, in einem Interview mit dem serbischen Fernsehsender RTS bekannt. Die Verhandlungen werden in dieser Woche abgeschlossen.
Bajatović präzisierte, die Gaslieferungen würden bis Ende Oktober zu den bisherigen Bedingungen fortgesetzt. Eine Erhöhung der Gaspreise für die Bevölkerung sei nicht geplant, so Bajatović weiter, und das serbische Unternehmen werde den möglichen Preisunterschied decken. Er versicherte, dass die Gasversorgung Serbiens nicht gefährdet sei. "Unsere Gasspeicher sind zu 90 Prozent gefüllt, diese Mengen reichen für mindestens drei, vielleicht sogar für fünf Monate."
Weiter erklärte Bajatović, Serbien habe bereits tägliche Lieferungen von 2,5 Millionen Kubikmetern Gas aus Aserbaidschan vereinbart und erhalte zusätzlich täglich 9,5 Millionen Kubikmeter aus Russland.
Am 26. Mai erklärte Bajatović, dass Moskau und Belgrad den Vertrag über Gaslieferungen bis zum 30. September verlängert hätten. Die Parteien unterzeichneten einen Nachtrag zum bestehenden Dokument, der die Lieferung von sechs Millionen Kubikmetern pro Tag zu einem Preis von 290 Euro pro 1.000 Kubikmeter vorsieht. Es wurde darauf hingewiesen, dass diese Entscheidung es ermöglichen werde, den Untergrundspeicher Banatski Dvor bis zur Wintersaison zu füllen.
Am 10. Mai führte der russische Präsident Wladimir Putin Gespräche mit dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić. Putin betonte, dass die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern vor allem im Energiebereich stattfinde, Moskau weiterhin Garant für die Energiesicherheit Belgrads sei und 85 Prozent des gesamten Energiebedarfs des Landes decke.
Serbien ist einer der wenigen verbleibenden Abnehmer von russischem Erdgas in Europa. Belgrad steht unter dem Druck westlicher Länder, sich den Sanktionen, die die EU wegen des Krieges in der Ukraine gegen Russland verhängt, anzuschließen.
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