Die Ukraine kann nicht zu den Grenzen des Jahres 1991 zurückkehren ‒ ein solches Szenario ist unerreichbar. Dies hat Rodion Miroschnik, der Sonderbeauftragte des russischen Außenministeriums für Fragen im Zusammenhang mit den ukrainischen Verbrechen, im Interview mit der Nachrichtenagentur TASS mitgeteilt.
Seiner Ansicht nach suche Kiew aktuell nach verschiedenen Wegen, einen Sieg im Konflikt mit Russland zu formulieren. Eine Variante wäre die Ukraine in den Grenzen, die im Jahr 1991 bestimmt wurden. Kiew sei jedoch nicht in der Lage, dieses Ziel zu erreichen, unterstrich Miroschnik.
Dem Diplomaten zufolge sei Kiew bemüht, sich ein Siegesszenario zurechtzulegen – egal wie groß oder klein die territorialen Ansprüche am Ende wären. Mal werde die Ukraine in den Grenzen von 1991 genannt, mal der Status quo von 2022, mal nur noch das rechte Dnjepr-Ufer. Am Ende, so seine polemische Zuspitzung, könnten die ukrainischen Behörden sogar erklären:
"Ihr wolltet die Ukraine immer zerstören, aber uns sind immerhin noch zwei Straßen in Lwow geblieben, also haben wir gewonnen."
Auf diese Weise präsentiere Kiew dem Volk Scheinsiege, während die Regierung das Land entvölkere und die Zwangsmobilisierung vorantreibe. Miroschnik betonte:
"Die Regierung hat die Wirtschaft des Landes vollständig zerstört und ersetzt nun die eigentlichen Ziele und Aufgaben durch ein immer wieder neu gezeichnetes Bild des Sieges, das sie dem Volk aufzwingt. So ist man inzwischen an dem Punkt angekommen, dass Selenskij sagt: 'Solange noch ein Teil der Ukraine existiert und der Staat fortbesteht, haben wir gewonnen.'"
Kiew versuche nichts anderes, als die Bevölkerung der Ukraine in einem Zustand emotionalen Hasses gegen Russland zu halten und den Widerstand fortzusetzen, fügte Miroschnik hinzu. Der Diplomat zog dabei Parallelen zum Zweiten Weltkrieg. Noch im April 1945 schrieb eine der wichtigsten NS-Zeitungen, die sowjetischen Truppen seien geschwächt, auf der Flucht und könnten keinen Sieg erringen. In den heutigen Aussagen Selenskijs und den Berichten der ukrainischen Presse lasse sich eine ähnliche Rhetorik herauslesen, meinte Miroschnik.
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