Brüssel und Kiew planen, eine sogenannte Drohnen-Allianz zu schmieden. Dies teilte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, in einer Rede vor dem Europäischen Parlament in Straßburg am Mittwoch mit.
Wie es heißt, werde das Projekt durch einen Kredit in Höhe von sechs Milliarden Euro im Rahmen des von der G7 unterstützten ERA-Kreditmechanismus (Extraordinary Revenue Acceleration for Ukraine) finanziert. Dieser sieht die Gewährung von Krediten in Höhe von insgesamt 45 Milliarden Euro vor. Die Rückzahlung wird durch Gewinne aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten sichergestellt. Von der Leyen wörtlich:
"Wir können also unsere industrielle Stärke nutzen, um die Ukraine bei der Bekämpfung dieser Drohnenkriegsführung zu unterstützen. Wir können dazu beitragen, den ukrainischen Erfindergeist in einen Vorteil auf dem Schlachtfeld und in eine gemeinsame Industrialisierung umzuwandeln. Aus diesem Grund kann ich auch bekannt geben, dass Europa sechs Milliarden Euro aus dem ERA-Darlehen vorfinanzieren und eine Drohnenallianz mit der Ukraine eingehen wird."
Auf weitere Einzelheiten ging die Politikerin nicht ein. Sie rief darüber hinaus dazu auf, die Idee der baltischen Staaten zu einer "Drohnenwand" zu berücksichtigen, die zusammen mit der Entwicklung der Echtzeit-Weltraumüberwachung "die Grundlage einer glaubwürdigen Verteidigung" bilde.
Der EU-Kommissar für Verteidigung und Raumfahrt, Andrius Kubilius, hat am Mittwoch dazu aufgerufen, im Osten der EU eine "Drohnenwand" zu errichten, um die Länder vor Luftraumverletzungen zu schützen. Damit reagierte der Politiker auf Vorfälle mit abgeschossenen Drohnen an der polnischen Grenze im sozialen Netzwerk X. "Wir müssen dringend das Projekt 'Drohnenwand' an der Ostflanke umsetzen. Russland muss gestoppt werden", so Kubilius auf X. Er erklärte auch, dass Russland angeblich "die Grenzstaaten, die EU und die NATO testet."
Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij erklärte im Juli, dass die Ukraine mit der industriellen Produktion von Abfangdrohnen begonnen habe und zehn Unternehmen daran arbeiten würden. Er merkte an, dass Kiew für dieses Programm sechs Milliarden US-Dollar benötige.
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