In den ersten acht Monaten des Jahres 2025 hat die Anzahl von Großbetrieben, die ihre Tätigkeit in Ländern der Europäischen Union eingestellt haben, den Höchststand seit dem Krisenjahr 2009 erreicht. Dies geht aus Angaben des Europäischen Restrukturierungs-Monitors (ERM) hervor.
Eine Analyse der angegebenen Daten durch die Nachrichtenagentur RIA Nowosti zeigt, dass vom 1. Januar bis zum 31. August 2025 insgesamt 72 große Industriebetriebe ihre Tätigkeit eingestellt haben. Während des gleichen Zeitraums im Jahr 2009 schlossen 81 Industrieunternehmen. Während der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 beendeten dagegen nur 49 Unternehmen ihren Betrieb.
Die Anzahl geschlossener Betriebe in allen Branchen beträgt im laufenden Jahr 99, was ebenfalls einen Rekordwert seit 2009 darstellt.
Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren, als der Großteil der geschlossenen Betriebe auf die Bundesrepublik entfiel, sind in diesem Jahr fast alle großen europäischen Wirtschaften betroffen. So befanden sich 17 Prozent der geschlossenen Betriebe in Spanien, 14 Prozent in Frankreich, sowie jeweils elf Prozent in Tschechien und Deutschland.
Die Betriebsschließungen führten zu einer Entlassung von 18.000 Arbeitern in der Industriebranche, was den dritthöchsten entsprechenden Wert in der Geschichte der EU darstellt. Zum Höhepunkt der COVID-19-Pandemie hatten 18.700 Menschen ihre Arbeit verloren. Während der Weltwirtschaftskrise 2008 waren es 27.300.
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